Entspannung auf Fidschi Präsident wieder im Amt
04.01.2007, 07:32 UhrEinen Monat nach dem unblutigen Putsch hat das Militär auf den Fidschi-Inseln die Macht wieder an Präsident Ratu Josefa Iloilo zurückgegeben. Dies gab Armeechef Frank Bainimarama am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Suva bekannt, berichtete das neuseeländische Fernsehen. Eine Begründung für seinen Schritt nannte Bainimarama nicht.
Bainimarama hatte nach dem Putsch Anfang Dezember die Funktion des Staatsoberhauptes übernommen. Auch der Übergangsministerpräsident Jona Senilagakali habe sein Amt aufgegeben. Der durch den Putsch aus dem Amt vertriebene Ministerpräsident Laisenia Qarase wurde jedoch nicht wieder in seine alte Funktion eingesetzt.
Iloilo billigte in einer kurzen Rede völlig die Handlungsweise des Militärs. Die Armee habe im Interesse der Nation und der Verfassung gehandelt, berichtete die "Fiji Times" auf ihrer Internetseite. Iloilo kündigte die Vereidigung einer Übergangsregierung an, die den Putschisten Amnestie gewähren soll. Die Übergangsregierung soll bis zu Neuwahlen im Amt bleiben. Iloilo nannte hierfür keinen Termin.
Es war bereits der vierte Putsch auf der Inselgruppe innerhalb der vergangenen 20 Jahre. Bainimarama warf Ministerpräsident Qarase vor, Spannungen zwischen der Bevölkerungsmehrheit der Ureinwohner und der großen Minderheit der indischstämmigen Einwohner zu schüren. Die frühere britische Kolonie im Südpazifik besuchen jährlich rund 400.000 Touristen. Die Militäraktion war international verurteilt worden.
Die Fidschi-Inseln liegen etwa 1800 Kilometer nördlich von Neuseeland. Die Gruppe umfasst rund 320 Inseln. Etwa 55 Prozent der 850.000 Fidschianer sind Ureinwohner, 40 Prozent indischstämmige Einwanderer. Der 52-jährige Bainimarama steht seit mehr als sechs Jahren an der Spitze der 3500 Mann starken Armee. 1987 hatte das Militär zwei Mal selbst geputscht, im Jahr 2000 hatte es dagegen den Putschversuch von Rebellen niedergeschlagen.
Quelle: ntv.de