In Tschechien hat der in einen Immobilienskandal verstrickte Ministerpräsident Stanislav Gross seinen Rücktritt erklärt. Gemäß der Verfassung reichte der Sozialdemokrat bei Staatspräsident Vaclav Klaus die Demission des gesamten Kabinetts ein.

Neuer Ministerpräsident soll Regionalminister Jiri Paroubek werden. Klaus sagte, er wolle Paroubek noch am Montag ernennen. Das Kabinett des Sozialdemokraten unterscheidet sich in nur wenigen Ministerposten von der Regierung seines Vorgängers.

So bleiben unter anderem Außenminister Cyril Svoboda und Verteidigungsminister Karel Kühnl, die im Verlauf der Regierungskrise formal ihren Rücktritt eingereicht hatten, im Amt. Gross hatte sich am Montag unmittelbar vor seinem Rücktritt mit den Liberalen und den Christdemokraten auf eine Neuauflage der Ende März zerbrochenen Koalition unter einem Regierungschef Paroubek geeinigt. Eine der Hauptaufgaben des Bündnisses bis zu den Parlamentswahlen im Juni 2006 ist die Ratifizierung des EU-Verfassungsvertrags.