Politik

Beisetzung an geheimem Ort Priebkes Leiche bleibt in Italien

Nazi-Verbrecher Erich Priebke

Nazi-Verbrecher Erich Priebke

(Foto: AP)

Der verstorbene NS-Kriegsverbrecher Erich Priebke soll an einem geheimen Ort in Italien beigesetzt werden. Sein Anwalt Paolo Giachini sagte, er habe darüber eine Einigung mit den italienischen Behörden erzielt. Priebke war am 11. Oktober im Alter von hundert Jahren in Rom gestorben. Anschließend gab es Streit, wo seine letzte Ruhestätte sein sollte.

Die Stadt Rom lehnte die Beisetzung des NS-Verbrechers ab, aus Sorge, das Grab könne zu einer Pilgerstätte für Rechtsradikale werden. Auch Brandenburg, wo Priebkes Geburtsort Henningsdorf liegt, wollte den Leichnam nicht bestatten.

Priebke selbst hatte sich eine Beisetzung neben dem Grab seiner Frau in Argentinien gewünscht, doch auch das südamerikanische Land lehnte dies ab. Der ehemalige SS-Offizier hatte nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seiner Entdeckung 1994 unbehelligt in der argentinischen Stadt Bariloche gelebt.

Ein Militär-Berufungsgericht in Rom verurteilte Priebke 1998 zu lebenslanger Haft. Die Strafe verbüßte er im Hausarrest bei seinem Anwalt Giachini. Die italienische Justiz befand ihn für schuldig, maßgeblich am Massaker in den Ardeatinischen Höhlen bei Rom im Jahr 1944 beteiligt gewesen zu sein. Bei dem Kriegsverbrechen waren 335 Menschen getötet worden, darunter 75 Juden.

Quelle: ntv.de, AFP

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