Politik

Warnung vor Angriff auf Iran "Problem ist die Reaktion"

Syrien hat für den Fall eines Angriffs auf den Iran vor den schwerwiegenden Folgen für die ganze Welt gewarnt. Vor allem die USA und Israel müssten teuer bezahlen, sagte der syrische Präsident Baschar al-Assad im französischen Rundfunk. "Das Problem ist nicht die Aktion sondern die Reaktion." Die Rückwirkungen seien unkontrollierbar und könnten noch Jahrzehnte zu spüren sein. Nach den Worten Assads spricht die Logik gegen einen Angriff. Die derzeitige US-Führung verfolge jedoch den Ansatz eines Kriegstreibers. Ihre Denkweise unterscheide sich von denen der meisten Länder Europas und der Welt.

Assad kündigte an, dass Syrien seine guten Beziehungen zum Iran nutzen werde, um im Atomstreit zu vermitteln. Er wolle einem entsprechenden Gesuch des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy Folge leisten. "Wir werden mit unseren iranischen Freunden beraten, um zum Kern der Angelegenheit vorzustoßen, zu den Einzelheiten", sagte Assad. Es sei das erste Mal, dass sein Land gebeten worden sei, eine Rolle im Atomstreit zu spielen.

Iran: Ölexporte bei Angriff gefährdet

Der Iran selbst warnt für den Fall eines Angriffs auf das Land vor weitreichenden Folgen für die weltweite Ölversorgung. Die Ölexporte aus der gesamten Golf-Region stünden dann zur Disposition, sagte der iranische Opec-Gesandte Mohammed Ali Chatibi. Der Iran hatte unlängst gewarnt, die vor seiner Küste liegende Straße von Hormus bei einem Angriff zu blockieren. Über den Seeweg am Golf werden 40 Prozent des weltweit gehandelten Öls transportiert.

"Wenn es eine Bedrohung in unserer Region gibt, wird das nicht nur unsere Ölexporte betreffen", sagte Chatibi. "Es wird auch andere Produzenten betreffen. (...) Ich meine die Öl-Exporteure Irak, Kuwait, Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate."

Politik der "abgeschlagenen Hand"

Im Atomkonflikt mit den westlichen Ländern hatte der Iran zuletzt seine Kriegsrhetorik gegen Israel und die USA verschärft. Präsident Mahmud Ahmadinedschad sagte der Agentur Fars: "Noch bevor die Feinde den Finger am Abzug haben, werden die Streitkräfte ihre Hände abgeschnitten haben." Das jüngste Militärmanöver des Irans sei nur ein Vorgeschmack gewesen. Im Ernstfall werde die Welt noch zusätzliche Bestandteile des iranischen Verteidigungsarsenals zu sehen bekommen. Ein Berater des religiösen Staatsoberhaupts Ajatollah Ali Chamenei drohte mit der Zerstörung Israels und zahlreichen US-Armeestützpunkten in der Golfregion, sollte der Iran angegriffen werden.

Übungen der israelischen Luftwaffe im vergangenen Monat hatten Spekulationen über Angriffspläne auf iranische Atomanlagen aufkommen lassen. Verschärft haben sich die Spannungen durch iranische Raketentests in dieser Woche. Die USA und Israel werfen dem Iran vor, heimlich Atomwaffen zu entwickeln, was die Teheraner Regierung bestreitet. Die USA streben nach eigener Darstellung eine diplomatische Lösung des Konflikts an, schließen einen Militärschlag aber nicht aus.

Quelle: ntv.de

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