Politik

"Bunga-Bunga"-Partys bei Berlusconi Prostituierte waren eingeladen

Sie nennen sich Escortgirl oder Model, doch tatsächlich sind die jungen Frauen Prostituierte. Bei den Partys des damaligen Ministerpräsidenten Berlusconi gingen sie ihrer Arbeit nach, berichtet ein Polizist vor Gericht in Mailand. Berlusconi muss sich dort wegen Sex mit Minderjährigen und Amtsmissbrauch verantworten.

Zu denen, die das älteste Gewerbe der Welt ausübten, gehörte auch Ruby.

Zu denen, die das älteste Gewerbe der Welt ausübten, gehörte auch Ruby.

(Foto: REUTERS)

Drei der jungen Frauen, die bei den wilden "Bunga-Bunga"-Festen des Silvio Berlusconi mitgemacht haben sollen, gingen nach Angaben der Ermittler auch sonst der Prostitution nach. Das gab der Polizeiermittler Marco Ciacci am ersten Vernehmungstag des spektakulären Sex-Prozesses gegen den früheren italienischen Regierungschef in Mailand zu Protokoll. Das marokkanische Escortgirl Ruby, ein brasilianisches Model sowie eine weitere Frau hätten sich zum Zeitpunkt der Ermittlungen auch unabhängig von den Festen in Berlusconis Villa Arcore "professionell" prostituiert.

Der Mailänder Ermittler berief sich auf Zeugenaussagen sowie auf schriftliche und telefonische Hinweise, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Man sei damals der Spur eines "Rings der Prostitution minderjähriger und volljähriger Frauen gefolgt". Der am 12. November als Regierungschef zurückgetretene Berlusconi nahm auch am Freitag nicht an den Verhandlungen teil. Im Prozess um den Fall "Rubygate" lastet die Staatsanwaltschaft ihm vor allem sexuelle Kontakte zu der damals noch minderjährigen Ruby alias Karima el-Marough an. Sex mit Minderjährigen ist in Italien strafbar.

Berlusconi wird zudem Amtsmissbrauch vorgeworfen, weil er das Mädchen mit einem Anruf bei der Polizei aus deren Gewahrsam befreit haben soll. Berlusconi bestreitet strafbare Handlungen. Mehr als 200 teils prominente Zeugen sollen noch vor Gericht geladen werden, darunter US-Filmstar George Clooney, die sardische Schauspielerin Elisabetta Canalis und Real Madrids Fußballstar Cristiano Ronaldo.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen