Politik

Nach brutaler Verhaftung Proteste gegen Polizei

Hunderte haben in Los Angeles gegen das brutale Vorgehen eines weißen Polizisten gegen einen schwarzen Teenager demonstriert. Die Demonstranten forderten die Anklage des Beamten. Wie US-Medien berichteten, versprach der Bürgermeister des Vororts Inglewood, frühere Beschwerden gegen den Polizisten Jeremy Morse zu untersuchen.

Bei seiner Festnahme war der 16-jährige Donovan Jackson von Morse auf ein Fahrzeug geworfen und mit der Faust geschlagen worden. Ein Amateurfilmer hielt den Vorfall fest. Der Anwalt des Beamten verteidigte das Verhalten seines Klienten: Der schwarze Teenager habe den Polizisten trotz angelegter Handfesseln angegriffen und in den Unterleib geschlagen.

Videofilmer verhaftet

Am Donnerstag wurde der Videoamateur selbst festgenommen. Gegen ihn sollen frühere Haftbefehle wegen Diebstahl und Trunkenheit am Steuer vorliegen. Nach seiner Festnahme wurde der 27-jährige Mitchell Crooks zunächst für einige Stunden in ein Krankenhaus gebracht, nachdem er angegeben hatte, bei dem Polizeieinsatz verletzt worden zu sein. Bereits zuvor hatte er in einem Radiointerview seine Angst vor der Polizei bekundet.

Die Staatsanwaltschaft hatte Crooks als Hauptbelastungszeugen am Donnerstag vorgeladen, um das Videoband in voller Länge zu zeigen. Der Amateurfilmer war jedoch nicht zu dem Termin erschienen.

Erinnerungen an Rodney King

Die Videoaufnahmen von der Festnahme wecken bei vielen Amerikanern die Erinnerung an den Fall Rodney King: 1991 hatte ein Amateurfilmer die brutale Behandlung des schwarzen Autofahrers durch Polizisten festgehalten. Nach dem Freispruch der weißen Beamten kam es zu schweren Rassenunruhen, bei denen 50 Menschen getötet wurden.

Quelle: ntv.de

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