Ein Jahr nach der Präsidentenwahl Proteste im Iran unterdrückt
13.06.2010, 12:16 Uhr
In der US-Hauptstadt Washington gingen am Samstag Menschen auf die Straße, um an die Proteste zur Präsidentschaftswahl 2009 zu erinnern.
(Foto: AP)
Ein Jahr nach der umstrittenen Präsidentenwahl im Iran und den anschließenden Protesten bleibt es in der Haupstadt Teheran ruhig. Anhänger der Opposition sagen ihre Demonstrationen ab. Allerdings werden nach offiziellen Angaben 91 Menschen festgenommen.
Zum Jahrestag der umstrittenen Präsidentschaftswahl im Iran hat die Führung in Teheran neue Massenproteste erfolgreich unterdrückt. Auf den Straßen der Hauptstadt blieb es am Samstag weitgehend ruhig. Dennoch gab es 91 Festnahmen von Verdächtigen, wie die Nachrichtenagentur ISNA unter Berufung auf den iranischen Polizeichef Hussein Sadschadinia berichtete.
Die Opposition hatte aus Furcht vor Repressalien für Samstag geplante Großkundgebungen abgesagt, weil die Behörden dafür keine Genehmigung erteilt hatten. Anhänger der grünen Oppositionsbewegung hielten sich offenbar an die Absage.
Nach Augenzeugenberichten kam es lediglich zu vereinzelten Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Demnach hatten Sicherheitskräfte am Samstag an verschiedenen Orten der Stadt Stellung bezogen, vor allem nahe der Universität. Es habe sporadische Zusammenstöße gegeben.
Am 12. Juni vergangenen Jahres war der erzkonservative Präsident Mahmud Ahmadinedschad wiedergewählt worden. Die Opposition wirft der Regierung jedoch Wahlbetrug vor und erkennt das Ergebnis nicht an. Iranische Sicherheitskräfte hatten Proteste nach der Wahl im vergangenen Jahr brutal niedergeschlagen. Mehr als 30 Menschen kamen ums Leben, die Opposition spricht sogar von über 80 Toten.
Quelle: ntv.de, dpa