Klage der Ramstein-Opfer Prozess wird fortgesetzt
31.01.2002, 11:41 UhrDer Ramstein-Prozess vor dem Landgericht Koblenz geht weiter. Statt wie erwartet ein Urteil zu fällen, gaben die Richter bekannt, die Verhandlung über die Entschädigungsklage mehrerer Opfer der Katastrophe werde wieder aufgenommen. Nächster Gerichtstermin ist der 18. April.
Die Richter erklärten ihre grundsätzliche Auffassung, dass es eine materielle Entschädigung für die psychischen Spätfolgen bei den Betroffenen geben könne. Da das Unglück in Ramstein jedoch bereits mehr als 13 Jahre zurückliegt, gebe es allerdings das rechtliche Problem der Verjährung. Die Kammer verwies darauf, dass nach dem NATO-Truppenstatut Ansprüche auf Schadenersatz spätestens nach drei Monaten angemeldet werden müssten.
Die Kläger argumentierten dagegen, die psychischen Spätfolgen seien erst 1998 und 1999 eingetreten. Sie litten noch heute unter Angstzuständen, Schlafstörungen und Panikanfällen.
Die Katastrophe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in der Pfalz ereignete sich am 28. August 1988 während einer Flugzeug-Schau deutscher, US-amerikanischer und italienischer Streitkräfte. Rund 350.000 Menschen waren als Zuschauer zu dem Spektakel gekommen. Bei einem riskanten Kunstflug-Manöver fing ein Jet Feuer und stürzte binnen weniger Augenblicke in die Menge. 70 Menschen kamen ums Leben, 450 wurden schwer verletzt. Für die Entschädigung der Ramstein-Opfer wurden von staatlicher Seite bislang rund 18,9 Mio. Euro gezahlt.
Quelle: ntv.de