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Hilfe auch beim Satellitenbau Putin bietet Kim Entsendung eines Nordkoreaners ins Weltall an

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Der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un begutachten während ihres Treffens auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny eine Raketenmontagehalle.

Der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un begutachten während ihres Treffens auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny eine Raketenmontagehalle.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Kim Jong Un besucht Wladimir Putin in Russland, um über ihre militärische Zusammenarbeit zu sprechen. Mit unschlagbaren Angeboten von beiden Seiten streben die Machthaber eine langjährige Partnerschaft an. Diese könnte gravierende Folgen für die Region Ostasien und den Krieg in der Ukraine haben.

Putin und Kim haben sich am Mittwoch auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands getroffen. Dort bot Russland Pjöngjang an, erstmals einen nordkoreanischen Staatsangehörigen ins All zu schicken.

"Wir haben darüber gesprochen, dass es möglich ist, einen nordkoreanischen Kosmonauten auszubilden und in den Weltraum zu schicken, wenn die nordkoreanische Seite dies wünscht", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben der russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti. Sollte eine solche Mission zustande kommen, wäre es der erste Mensch aus Nordkorea, der in den Weltraum fliegt.

"Gefährliche militärische Aktionen der USA und ihrer Vasallen"

Putin sprach auch die Möglichkeit an, dass Russland Nordkorea beim Bau von Satelliten helfen könnte, nachdem Pjöngjang zweimal daran gescheitert war, einen Spionagesatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. "Der Führer der Demokratischen Volksrepublik Korea zeigt großes Interesse an der Raketentechnologie und versucht, seine Präsenz im Weltraum auszubauen", sagte Putin.

Kim hatte die Entwicklung eines militärischen Spionagesatelliten zuvor zur Priorität erklärt, um "den gefährlichen militärischen Aktionen der USA und ihrer Vasallen entgegenzutreten", wie die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA im Mai gemeldet hatte.

Das Treffen signalisiere einen "seismischen Wandel in der nordostasiatischen Geopolitik", sagte Kim Jong-dae, Wissenschaftler am Yonsei-Institut für Nordkoreastudien in Seoul. Ein stärkeres Bündnis zwischen Nordkorea, Russland und China könnte zu einer "destabilisierenden Kraft in der Region" werden.

Einsatz nordkoreanischer Waffen im russischen Angriffskrieg?

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Nach Einschätzungen aus Washington könnten die dort geführten Gespräche zu Waffenlieferungen Nordkoreas an Russland führen. Kim Jong-dae zufolge könnten Waffen aus Pjöngjang den Krieg in der Ukraine beeinflussen: "Ich denke, Russland hat die nordkoreanischen Geschosse bereits auf dem Schlachtfeld getestet und ist nun bereit, ihren Einsatz auszuweiten", sagte der Experte. Weder die USA noch Südkorea seien sich über die Folgen eines solchen Waffengeschäfts zwischen Russland und dem Norden im Klaren.

Japan warnte indes, dass Waffengeschäfte zwischen beiden Ländern gegen eine UN-Resolution verstoßen würden, die Waffenverkäufe nach Nordkorea verbietet. "Japan hat Dritte aufgefordert, die russischen Streitkräfte nicht zu unterstützen. Wir beobachten die Gespräche mit Sorge", sagte Außenministerin Yoko Kamikawa am Donnerstag vor Journalisten.

Quelle: ntv.de, mes/AFP

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