Politik

Streit um Gasrechnung Putin erhöht Druck auf Kiew

Russlands Präsident Wladimir Putin spricht von einem "letzten" Angebot.

Russlands Präsident Wladimir Putin spricht von einem "letzten" Angebot.

(Foto: REUTERS)

In den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland um Erdgaslieferungen ist keine Einigung in Sicht. Doch die Zeit drängt. Denn Russland droht, die Lieferungen bald zu stoppen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat 385 Dollar für 1000 Kubikmeter Erdgas für die Lieferungen an die Ukraine als "letztes" Angebot bezeichnet. Wenn die Regierung in Kiew das nicht annehme, "werden wir in eine vollkommen andere Phase eintreten", sagte er, ohne konkreter zu werden. In Europa sind 370 bis 380 Dollar je fällig.

Unmittelbar vor einer neuen Verhandlungsrunde hatte Kiew betont, nur den früheren Rabatt-Preis von rund 268 Dollar pro 1000 Kubikmeter zu zahlen und wies das russische Angebot zurück. Die Ukraine muss nach dem Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch mehr als jedes andere Land in Europa für russisches Gas zahlen.

Russland hatte im April den Preis für Gas von 268 Dollar auf 485 Dollar pro 1000 Kubikmeter erhöht. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass vereinbarte Rabatte unter anderem durch die Angliederung der Krim an Russland hinfällig seien. Russland hatte der Ukraine in einem 2010 geschlossenen Abkommen Preisnachlässe für Erdgas gewährt - im Gegenzug für die Nutzung des Hafens Sewastopol auf der Krim durch die russische Schwarzmeerflotte. Nach der Eingliederung sei der Rabatt hinfällig, hieß es aus Moskau.

Die ukrainische Regierung sah das anders und stellte die Zahlungen komplett ein. Moskau drohte daraufhin mit einem Lieferstopp.

Zahlungsfrist verlängert

Derweil verhandeln der ukrainische Energieministers Juri Prodan und sein russischer Amtskollege Alexander Nowak in Brüssel im Beisein von EU-Energiekommissar Günther Oettinger.

Moskau hatte zuvor der Ukraine noch einmal die Zahlungsfrist verlängert. Kiew hat demnach bis zum kommenden Montag Zeit, einen Teil seiner Schulden in Milliardenhöhe zu begleichen. Das will die Ukraine allerdings erst machen, wenn eine Einigung auf einen neuen Gaspreis erzielt worden ist. Beide Seiten hatten vereinbart, dass es für die Dauer der Verhandlungen keine Unterbrechungen bei Gaslieferungen geben soll.

Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts/AFP

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