Politik

Massive Betrugsvorwürfe Putin gewinnt Regionalwahlen

In 12 Regionen wurde gewählt, die Wahlbeobachter wurden allerdings im Vorfeld eingeschüchtert.

In 12 Regionen wurde gewählt, die Wahlbeobachter wurden allerdings im Vorfeld eingeschüchtert.

(Foto: REUTERS)

Die Partei des russischen Ministerpräsidenten Putin geht im Superwahljahr als klarer Sieger aus den Regionalwahlen hervor. Allerdings wird die Abstimmung in 12 Distrikten von massiven Betrugsvorwürfen der Opposition überschattet. So etwas habe es seit dem Ende der Sowjetunion nicht gegeben, sagt Kommunistenchef Sjuganow.

Die russische Regierungspartei Einiges Russland unter Führung von Ministerpräsident Wladimir Putin ist aus mehreren Regionalwahlen als eindeutiger Sieger hervorgegangen. Nach vorläufigen Ergebnissen gewann das Bündnis die Abstimmungen in allen zwölf Regionen, in denen am Sonntag die regionalen Parlamente neu bestimmt wurden, mit jeweils rund 50 Prozent der Stimmen. Die von der oppositionellen kommunistischen Partei als manipuliert bezeichneten Abstimmungen galten als Stimmungstests für die landesweite Parlamentswahl im Dezember und die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr.

In der Regierungspartei ist nahezu die gesamte politische Elite Russlands vertreten. Im Parlament in Moskau hält Einiges Russland die absolute Mehrheit. Nach den gewonnenen Regionalwahlen zeigte sich Fraktionschef Boris Grislow überzeugt, dass das Bündnis "im Sinne der Wähler" agiere und deren Vertrauen habe. Das Abstimmungsergebnis wertete er als "Unterstützung für die Behörden, den Präsidenten und Parteichef Wladimir Putin".

"So etwas Hässliches gab es nie zuvor"

Kommunistenchef Gennadi Sjuganow sagte der russischen Nachrichtenagentur Interfax, die Wahlen seien die am stärksten manipulierten Abstimmungen seit dem Ende der Sowjetunion gewesen. "So etwas Hässliches gab es nie zuvor", wurde er zitiert. Ihr bestes Ergebnis erreichte Sjuganows Partei in der zentralrussischen Region Nischni Nowgorod. Dort kam sie mit 29 Prozent der Wählerstimmen auf den zweiten Platz.

Eigentlich sollten die Abstimmungen von rund 400 Wahlbeobachtern überwacht werden. Viele von ihnen traten ihre Posten jedoch nicht an, nachdem sie im Vorfeld von der Polizei oder dem Geheimdienst eingeschüchtert worden waren. Ein Beobachter gab an, während der Abstimmung in der Region Kaliningrad zusammengeschlagen worden zu sein.

Quelle: ntv.de, AFP

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