Pakistan droht Indien Putin plant Vermittlungsgipfel
25.05.2002, 08:59 UhrIm Konflikt zwischen Indien und Pakistan hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin als Vermittler angeboten. "Ich hoffe, dass sie kommen, um mit uns gemeinsam zu beraten und eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern", sagte Putin am Samstag während des Besuches von US-Präsident George W. Bush in St. Petersburg.
Das Treffen soll in Almaty in Kasachstan stattfinden. Bush sagte, er gehe davon aus, dass Indiens Ministerpräsident Atal Behari Vajpayee und Pakistans Machthaber Pervez Musharraf erscheinen werden.
In Almaty beraten vom 3. bis zum 5. Juni die 16 Staatschefs der 1992 gegründeten Konferenz für Zusammenarbeit und Vertrauensbildung in Asien, teilte das russische Außenministerium mit.
Bush sagte, den streitenden Parteien werde derzeit "sehr deutlich gemacht, dass Krieg keinen Vorteil bringt". Er forderte Musharraf auf, die Verletzungen der Waffenstillstandslinie in Kaschmir zu unterbinden. Putin sagte, Russland bedauere den pakistanischen Raketentest vom Samstag. Die USA hatten den Test bereits im Vorfeld kritisiert.
Zum Krieg bereit
Pakistan hatte am Samstagmorgen eine atomwaffenfähige Mittelstreckenrakete getestet. Musharraf sprach auf einer religiösen Versammlung in Islamabad von einem zielgenauen, 1.500 Kilometer langen Flug. "Wir wollen keinen Krieg, aber wir sind zum Krieg bereit", sagte Musharraf auf der Veranstaltung zum Geburtstag des Propheten Mohammed.
Indien reagierte betont gelassen auf den Test: "Die indische Regierung ist nicht sonderlich von diesen Raketen-Possen beeindruckt", sagte Regierungssprecherin Nirupama Rao.
Deutschland verringert Botschaftspersonal
Nach anderen EU-Ländern wie Großbritannien und Frankreich will jetzt auch Deutschland sein Botschaftspersonal in Pakistan verringern. Das kündigte das Auswärtige Amt in Berlin an. An der deutschen Botschaft in der Hauptstadt Islamabad arbeiten rund 40 entsandte Diplomaten, in der Vertretung in Karachi zehn.
Quelle: ntv.de