Milliarden-Summe für russisches Militär Putin rüstet "beispiellos" auf
20.02.2012, 11:12 Uhr
Regierungschef Putin, der Favorit auf den Präsidentenstuhl, präsentiert sich als starker Mann.
(Foto: dpa)
Es ist wie in Zeiten des Kalten Krieges: Die USA planen ein Raketenabwehrsystem und Russland reagiert auf seine Weise darauf. Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen kündigt Riegierungschef Putin eine massive Aufrüstung des Militärs an.
Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in Russland hat Regierungschef Wladimir Putin eine "beispiellose" militärische Aufrüstung angekündigt. Dies sei notwendig angesichts des von USA und Nato geplanten Raketenabwehrsystems, schreibt Putin in einem Beitrag der Regierungszeitung "Rossiiskaja Gaseta". Auch Russland müsse sein Luft- und Weltraum-Abwehrsystem stärken. In den kommenden zehn Jahren sollten dafür umgerechnet 590 Milliarden Euro ausgegeben werden.
In dieser Frage könne es nicht "zu viel Patriotismus" geben, schreibt Putin. "Unsere Sicherheit kann nur garantiert sein, wenn das Land wirklich stark wird", betonte er. In seinem bereits sechsten "Programmartikel" vor der Wahl am 4. März zog Putin eine Parallele zum Angriff Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion: Russland werde eine "Wiederholung der Tragödie von 1941" nicht zulassen, als das Land "mangelnde Bereitschaft mit riesigen menschlichen Verlusten" habe bezahlen müssen.
Putin schloss auch den Einsatz der Streitkräfte zur Verteidigung von Rohstoffen nicht aus. Russland hatte wiederholt angekündigt, etwa seine Grenztruppen in der Arktis zu verstärken, um seine dortigen Ressourcen zu schützen.
Die Investitionen in die Rüstungsindustrie würden zudem eine "Lokomotive" für die Entwicklung weiterer Wirtschaftssektoren. Geplant sei unter anderem die Anschaffung von 400 Interkontinentalraketen und 600 Kampfflugzeugen sowie 2300 Panzern und 20 U-Booten.
Putin, der bereits von 2000 bis 2008 russischer Staatschef war, gilt bei den Präsidentschaftswahlen am 4. März als Favorit.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP