Politik

Spekulation um Luschkow-Nachfolge Putins Mann für Moskau?

Nach der spektakulären Entlassung des Moskauer Bürgermeisters Luschkow stehen vier Kandidaten auf der Liste für mögliche Nachfolger. Darunter befindet sich der Stabschef von Ministerpräsident Putin. Präsident Medwedew hat nun zehn Tage Zeit, um das Stadtoberhaupt zu ernennen.

Putins Gefolgsmann Luschkow wird wohl durch einen weiteren Anhänger des Premiers ersetzt.

Putins Gefolgsmann Luschkow wird wohl durch einen weiteren Anhänger des Premiers ersetzt.

(Foto: dpa)

Nachfolger des entlassenen Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow könnte ein enger Vertrauter von Ministerpräsident Wladimir Putin werden. Putins Stabschef Sergej Sobjanin gehört zu den vier Politikern, die nun offiziell in die engere Auswahl für die Nachfolge gekommen sind. Präsident Dmitri Medwedew winkte die Liste am Samstag durch.

Sobjanin ist zugleich der Kandidat, dem russische Medien und Analysten die meisten Chancen einräumen. Zudem stehen der russische Verkehrsminister Igor Lewitin, die erste stellvertretende Moskauer Bürgermeisterin Ljudmila Schwetsowa und der ehemalige Luschkow-Stellvertreter Waleri Schantsew auf der Liste.

Putin setzt sich durch

Medwedew hat nun zehn Tage, um den neuen Bürgermeister für Russlands Hauptstadt zu bestimmen. Die Stadt mit ihren rund 10,5 Millionen Einwohnern steht für ein Viertel der russischen Wirtschaftsleistung. Alle vier Kandidaten auf der Liste stehen eher Putin als Medwedew nahe. Putin hatte klargemacht, dass er die Linie für die Neubesetzung vorgeben wird. Putin hatte bereits von 2000 bis 2008 das mächtige Amt des Präsidenten inne, durfte dann aber nicht mehr antreten. Es wird aber spekuliert, dass er 2012 wieder für das Amt kandidiert.

Medwedew hatte Ende September seinen Widersacher Luschkow nach 18 Jahren Amtszeit entlassen. Das Duell der beiden hatte sich zuvor weiter hochgeschaukelt, nachdem Luschkow Medwedew wiederholt heftig attackiert und gefordert hatte, bei den in zwei Jahren anstehenden Wahlen müsse ein stärkerer Staatschef gewählt werden. Der bis dato mächtigste Regionalpolitiker Russlands gilt als Befürworter einer erneuten Präsidentschaftskandidatur Putins. Luschkow selbst hatte vor wenigen Tagen erklärt, er plane eine neue politische Bewegung. Diese solle schon bei der Parlamentswahl 2011 antreten.

Quelle: ntv.de, rts

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