Politik

Potsdamer verhindern NPD-Aufmarsch Quietsche-Ente stellt sich quer

37343723.jpg6160832819608473934.jpg

(Foto: dpa)

Mit großem Engagement und viel Kreativität verhindern Tausende Potsdamer einen Aufmarsch der rechtsextremen NPD durch die Stadt. Attraktion ist eine riesige aufblasbare Ente mit der Aufschrift "In Eurem braunen Sumpf gehe ich nicht plantschen". Nach stundenlanger Warterei geben die Rechtsextremen genervt auf.

Unter dem Motto "Nazis entgegentreten" blockieren Demonstranten einen NPD-Aufmarsch auf der Langen Brücke in der Nähe des Hauptbahnhofs von Potsdam.

Unter dem Motto "Nazis entgegentreten" blockieren Demonstranten einen NPD-Aufmarsch auf der Langen Brücke in der Nähe des Hauptbahnhofs von Potsdam.

(Foto: dapd)

Gewaltfrei und mit viel Fantasie haben tausende Menschen in Potsdam einen geplanten Aufmarsch der rechtsextremen NPD durch die Stadt verhindert. Aufgrund zahlreicher Gegenveranstaltungen konnten die Rechtsextremen nicht ihren Zug durch die Stadt antreten und erklärten nach Stunden selbst, die Versammlung sei aufgelöst, sagte Polizeisprecher Rudi Sonntag.

Rund 1500 Polizisten und weitere Beamte aus mehreren Bundesländern waren im Einsatz. Mehr als 3000 Menschen feierten nach Veranstalterangaben ein Fest für Toleranz. Die Aktionen verliefen alle friedlich und ohne Zwischenfälle. Attraktion war eine riesige aufblasbare Quietsche-Ente mit der Aufschrift "In eurem braunen Sumpf gehe ich nicht plantschen".

Der Verlauf der Proteste habe das Vorgehen der Polizei bestätigt, sagte Polizeiführer Hans-Jürgen Mörke. Man habe auf Deeskalation gesetzt. Gleichzeitig sei mit dem starken Polizeiaufgebot gezeigt worden, dass keinerlei Straftaten geduldet werden.

Acht Gegendemonstrationen angemeldet

Acht Gegendemonstrationen waren im Vorfeld angemeldet worden. Dazu kamen noch zwei spontane Aktionen, mit denen die Rechten-Demo verhindert werden sollte. Die nach Augenzeugen angereisten etwa 80 Rechtsextremisten traten am Nachmittag die Heimfahrt an.

Bereits am Vormittag hatten das Bündnis "Potsdam bekennt Farbe" und die Stadt zu einem Toleranzfest eingeladen. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) betonte, man müsse deutlich machen, dass Neonazis in den Städten und Gemeinden unerwünscht seien. "Bisher ist es Nazis nicht gelungen, in der Stadt Fuß zu fassen", sagte Jakobs. Das solle auch künftig so bleiben. "Potsdam ist eine Stadt der Toleranz und gehört nicht den Nazis. Notfalls werden wir das auch beweisen", so Jakobs weiter. Er wäre froh, wenn die NPD endlich verboten werde.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen