Politik

Wahlen in Russland Razzia bei Oppositionspartei

Die russische Polizei ist vor der Bürgermeisterwahl in der künftigen Olympiastadt Sotschi mit einer Razzia und Festnahmen gegen das Team von Oppositionskandidat Boris Nemzow vorgegangen. Zwei Aktivisten seien festgenommen und rund 125.000 Flugblätter beschlagnahmt worden, teilte eine Sprecherin Nemzows mit.

Der frühere Vizeregierungschef war in seinem Geburtsort als Kandidat der neuen Oppositionsbewegung Solidarnost zur Wahl am 26. April zugelassen worden. Beobachter hatten dies als Hinweis auf eine mögliche Liberalisierung unter Präsident Dmitri Medwedew gesehen. Nemzow forderte den Kremlchef auf, eine freie Wahl zu gewährleisten.

Medwedews Reputation bedroht

In einem offenen Brief an Medwedew warf Nemzow den Behörden in Sotschi Zensur und "illegale Einmischung in den Wahlkampf" vor. Zudem werde seine Kampagne behindert durch den fehlenden Zugang zu Medien, schrieb der 49 Jahre alte Oppositionspolitiker.

"Dies bedroht nicht nur den Ruf Russlands und der Stadt der Olympischen (Winter-)Spiele von 2014, sondern auch ihre persönliche Reputation als Garant der Verfassung", hieß es in dem von Moskauer Medien veröffentlichten Schreiben. Bei der Bürgermeisterwahl in dem Schwarzmeerkurort sind insgesamt neun Kandidaten zugelassen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen