Viele Terrorverdächtige verhaftet Razzien in Saudi-Arabien
27.04.2007, 16:30 UhrDie Polizei hat in Saudi-Arabien bei einer Serie von Razzien gegen mutmaßliche El-Kaida-Terroristen 172 Verdächtige festgenommen. Diese sollen unter anderem Terroranschläge gegen die Industrie des islamischen Königreiches geplant haben, das über die größten bekannten Ölreserven der Welt verfügt. Der Sprecher des Innenministeriums, Mansur al-Turki, teilte am Freitag mit, die Sicherheitskräfte hätten insgesamt sieben Terrorzellen in verschiedenen Städten ausgehoben. Die den Festgenommenen gehörten auch mehrere Ausländer.
Die größte Zelle habe 61 Mitglieder gezählt und in der Pilgerstadt Mekka operiert, sagte Al-Turki. Sie soll die Befreiung von Gesinnungsgenossen aus einem Gefängnis geplant haben. Nach Informationen des Innenministeriums sollen mehrere Terroristen eine Pilotenausbildung absolviert haben, mit dem Ziel Terroranschläge mit Flugzeugen zu verüben.
Bei den Verdächtigen seien zahlreiche Waffen sowie mehr als umgerechnet 3,9 Millionen Euro gefunden worden, sagte der Sprecher. Die Razzien zogen sich nach Ansicht von Beobachtern in Saudi-Arabien über mehrere Monate hin. "Die Gruppe der vom rechten Wege abgekommenen (El Kaida) versucht immer noch, ihre Aktivitäten wiederzubeleben", sagte Al-Turki.
Seit vier Jahren haben islamistische Terroristen, die sich dem Terrornetzwerk des in Saudi-Arabien geborenen Osama bin Laden verbunden fühlen, zahlreiche Anschläge auf Ausländer und Angehörige der Sicherheitskräfte verübt. El-Kaida-Anführer Osama bin Laden und sein Vize Eiman al-Sawahiri haben die Terroristen in Saudi-Arabien aufgefordert, Anschläge auf Einrichtungen der Ölindustrie zu verüben. Ein Selbstmordanschlag auf die große Ölraffinerie von Abkaik war im vergangenen Jahr vereitelt worden. Vor zwei Monaten hatten Extremisten in der Nähe der Stadt Tobuk vier Franzosen erschossen.
Quelle: ntv.de