17 Palästinenser getötet Reaktion aus Israel
28.02.2008, 10:18 UhrBei israelischen Militäreinsätzen im Gazastreifen und Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben innerhalb von 24 Stunden 17 Palästinenser getötet worden. Eine israelische Armeesprecherin bestätigte mehrere Luftangriffe auf Ziele der radikal-islamischen Hamas im nördlichen Gazastreifen.
Laut palästinensischem Gesundheitsministerium sind im Gazastreifen 14 und im Westjordanland drei Palästinenser getötet worden. Unter den Toten seien vier Kinder, das jüngste davon ein Baby.
Mit den jüngsten Angriffen reagierte Israel auf den Beschuss seines Grenzgebiets mit etwa 50 palästinensischen Kassam-Raketen am Mittwoch. Bei einem der Angriffe wurde ein Student getötet.
Abbas gegen Hamas
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas warf der Hamas vor, sie habe ein Bündnis mit dem Terrornetzwerk El Kaida von Osama bin Laden geschmiedet. In einem Interview der arabischen Zeitung "Al-Hayat" erklärte Abbas: "Ich bin überzeugt, dass El Kaida inzwischen in den palästinensischen Gebieten Fuß gefasst hat, vor allem in Gaza, und die Hamas hat dies zu verantworten." Hamas wies die Vorwürfe umgehend zurück. Abbas liefere Israel einen Vorwand, den Gazastreifen anzugreifen und die Wirtschaftssanktionen zu verschärfen, heißt es in einer Erklärung der von Hamas geführten Innenbehörde des Gazastreifens. Hamas warf Abbas in diesem Zusammenhang eine gezielte Medienkampagne vor. Deren Ziel sei es, die Sicherheit im Gazastreifen zu schwächen.
"Gewalt ist keine Antwort"
Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, die sich zur Zeit in der Region aufhält, rief Israel und die Palästinenser zu einem Ende der Gewalt auf. "Gewalt ist keine Antwort", sagte die SPD- Politikerin in Jerusalem. Wieczorek-Zeul forderte beide Konfliktparteien auf, ihre Verpflichtungen aus dem Nahost- Friedensplan umzusetzen.
Quelle: ntv.de