Rentenkasse gut gefüllt Regierung will stärkere Senkung
19.10.2012, 01:09 Uhr
Die Kasse ist prall gefüllt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Jahr der Bundestagswahl senkt die schwarz-gelbe Bundesregierung die Rentenbeiträge. Dieser Plan ist an sich nicht neu. Einem Zeitungsbericht zufolge soll am 1. Januar 2013 sogar eine 18 vor dem Komma stehen. Grund seien höhere Rücklagen in der Rentenversicherung als bislang angenommen.
Die Rentenbeiträge sollen im kommenden Jahr angeblich stärker sinken als bisher geplant. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung will die Bundesregierung zum Jahreswechsel den Satz von 19,6 Prozent auf 18,9 Prozent senken.
Bisher hatte die christlich-liberale Koalition beschlossen. Der Grund für die Korrektur ist dem Blatt zufolge die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt. Dadurch habe die Rentenversicherung zum Jahresende höhere Rücklagen als noch vor wenigen Wochen angenommen.
Als die Spielräume in der Rentenversicherung vor einigen Wochen bekannt wurden, forderten DGB und Oppositionspolitiker, aus den Überschüssen Rücklagen zu bilden. Damit sollten die Renten der jüngeren Generationen gesichert werden. Der Bundesrat erhob in der vergangenen Woche aber keine Einwände gegen die Planungen für eine Beitragsreduzierung von 19,6 auf 19,0 Prozent.
Der Rentenversicherungsbeitrag war Anfang dieses Jahres um 0,3 auf 19,6 Prozent gesenkt worden, nachdem zuvor ein Einnahmeüberschuss in Milliardenhöhe erzielt worden war. Angesichts der anhaltend guten Finanzlage errechneten die Rentenversicherer dann Ende Juni für das Jahr 2013 eine Senkung um 0,6 auf 19,0 Prozent.
Nach diesen Berechnungen würde die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage zum Jahresende auf rund 28,8 Milliarden Euro ansteigen, was rund 1,66 Monatsausgaben der Deutschen Rentenversicherung entspricht. Ab einer Rücklage von 1,5 Monatsausgaben muss der Beitragssatz gesenkt werden.
Quelle: ntv.de, AFP