FPÖ-Entscheidungsfindung Reichhold will kandidieren
18.09.2002, 10:02 UhrBei der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) scheint die Suche nach einem neuen Parteichef zu Ende zu sein. Der scheidende Wiener Verkehrsminister Mathias Reichhold will sich beim Parteitag am Samstag zum neuen Vorsitzenden der Partei wählen lassen.
Das kündigte der 45-jährige Kärntner Politiker am Mittwoch nach einer Treffen mit seinen Kärntner Parteifreunden, darunter auch Landeshauptmann (Ministerpräsident) Jörg Haider, an. Reichhold dürfte damit Susanne Riess-Passer als FPÖ-Chef nachfolgen, die vergangenen Woche nach schweren Differenzen mit Haider zurückgetreten war.
Interims-Parteichef Herbert Scheibner hatte zuvor nach einer Krisensitzung des Parteivorstands in der Nacht zum Dienstag betont, der Vorstand habe sich noch nicht auf Reichhold als künftigen Parteichef geeinigt.
Der frühere Parteivorsitzende Jörg Haider hatte am Samstag seine Kandidatur für den FPÖ-Parteivorsitz nur drei Tagen nach seiner Zusage überraschend wieder zurückgezogen. Als Grund nannte er Drohungen gegen seine Familie. Die erneute Nominierung Haiders galt als einzige Option, um die krisengeschüttelte FPÖ vor dem politischen Absturz zu bewahren.
Die bisherige Parteichefin Susanne Riess-Passer war am 8. September nach einem Machtkampf mit Haider auch als Vizekanzlerein zurückgetreten. Zwei FPÖ-Minister folgten ihrem Beispiel. Daraufhin erklärte der konservative Kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) die Koalition für gescheitert und kündigte für November Neuwahlen an.
Quelle: ntv.de