Politik

Redenschreiber des Kanzlers Reinhard Hesse tot

Reinhard Hesse, Redenschreiber von Bundeskanzler Gerhard Schröder, ist im Alter von 48 Jahren an den Folgen einer Krankheit gestorben. Der ehemalige Journalist hatte seit 1998 Vorlagen für viele wichtige Reden Schröders erarbeitet und zum Kanzler auch ein enges persönliches Verhältnis.

In die Schlagzeilen kam der oberste Redenschreiber des Kanzlers, als sein Chef im Oktober 2002 eine Regierungserklärung verlas, die passagenweise mit einer Regierungserklärung von Willy Brandt übereinstimmte.

Im Kanzleramt wurde die Nachricht vom Tod Hesses mit großer Betroffenheit aufgenommen. Der Kettenraucher Hesse hatte meist von seiner Wohnung aus und nicht vom Büro im Kanzleramt an Texten gefeilt. "Man muss jemand sehr gut kennen, seine Art zu denken und zu sprechen, wenn man für ihn schreibt. Man muss authentisch sein, sonst ist man ein schlechter Schreiber", beschrieb der frühere "taz"-Redakteur und ehemalige Chefredakteur der Zeitschrift "Transatlantik" sein Arbeitsverständnis.

Der in Kairo aufgewachsene Hesse war zudem Kenner der arabischen Welt und schrieb viele Analysen über die Region. Er kümmerte sich im Kanzleramt in jüngster Zeit auch um die Entwicklungen bei der modernen Linken.

Quelle: ntv.de

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