Politik

EU zeigt Herz für Tiere Reise-Erleichterungen

Die lieben Vierbeiner und Federviecher können zukünftig problemlos mit ihren Besitzern durch Europa touren. Die EU-Agrarminister einigten sich am Donnerstag in Luxemburg darauf, die tierärztlichen Bestimmungen für grenzüberschreitende Reisen mit Haustieren anzugleichen und zu erleichtern.

„Viele Menschen haben Hunde und Katzen und wollen mit ihnen unbürokratisch in den Urlaub fahren“, hatte die deutsche Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) vor der Übereinkunft gesagt. Nach monatelangem Ringen erklärten sich die Tollwut freien EU-Mitgliedsländer Großbritannien, Schweden und Irland bereit, ihre sehr strengen „Einreisebestimmungen“ für die Vierbeiner zu lockern.

Nach der Einigung, die abschließend noch vom Europäischen Parlament bestätigt werden muss, geben sich auch diese drei Länder nach einer fünfjährigen Übergangsphase mit einer herkömmlichen Impfbescheinigung vom Tierarzt zufrieden. Sie verlangen dann nicht mehr wie jetzt zusätzlich aufwendige und langwierige Labortests. Auf dem europäischen Kontinent ist schon jetzt lediglich ein Impfpass ausreichend.

„Haustiere sollen kein Hinderungsgrund mehr für den Urlaub sein“, hieß es von deutscher Seite. Das werden besonders die reiselustigen Tierbesitzer zwischen Flensburg und Passau gerne hören. Denn nach Angaben des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands leben 6,8 Millionen Katzen und 5 Millionen Hunde in bundesrepublikanischen Haushalten. Damit können deutsche Touristen zukünftig einfacher ihre Hunde mit in das schwedische Ferienhaus oder zum Wochenendausflug nach London nehmen. Dies wäre aber frühestens vom Jahr 2007 an der Fall.

Um die Übertragung der auch für den Menschen gefährlichen Tollwut zu vermeiden, sollen Hunde und Katzen außerdem generell unverwechselbar gekennzeichnet werden. Dies kann mit einer Tätowierung oder einem Mikrochip geschehen. Gleichzeitig sollen zukünftig die Gesundheitskontrollen bei Hunden und Katzen aus Nicht-EU-Ländern, in denen die Tollwut noch verbreitet ist, verstärkt werden. Großbritannien, Irland und Schweden könnten für Tiere aus diesen Ländern weiter eine Quarantäne vorschreiben.

Nach Angaben der EU-Kommission ermöglichte der erfolgreiche Kampf gegen die Tollwut die Lockerung der bisherigen Bestimmungen. Während 1991 in der Union noch 499 Fälle von Tollwut bei Haustieren gezählt wurden, waren es im Jahr 2000 nur noch 3 Fälle.

Deutsches Branntweinmonopol

Unterdessen ist die Zukunft des deutschen Branntweinmonopols weiter ungewiss. Die Agrarminister der EU verschoben am Donnerstag in Luxemburg eine Entscheidung um die staatlichen Beihilfen für deutsche Schnapsbrenner auf einen späteren Zeitpunkt.

Die EU-Kommission ließ sich nach Angaben eines Sprechers von Agrarkommissar Franz Fischler nicht auf einen Kompromiss der spanischen EU-Ratspräsidentschaft ein, das Problem der nationalen Subventionen aus der geplanten EU-Regelung zu Agraralkohol auszuklammern. In Deutschland werden bisher erhebliche Subventionen, jährlich etwa 120 Millionen Euro, für die Erzeugung von Agraralkohol gewährt.

Quelle: ntv.de

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