Kampfansage in NRW Röttgen tritt gegen Laschet an
16.08.2010, 21:32 UhrArmin Laschet könnte es werden, aber auch Bundesumweltminister Röttgen: Der neue Landesvorsitzende von Nordrhein-Westfalens CDU. Nur zwei Wochen vor Ablauf der Meldefrist für andere Kandidaten steigt Röttgen in den Ring.
Der Machtkampf um die Führung der nordrhein-westfälischen CDU wird wohl in einer Mitgliederabstimmung entschieden. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (45) will nach Informationen der "Bild"-Zeitung und der "Süddeutschen Zeitung" gegen Armin Laschet antreten.
Ein Sprecher der nordrhein-westfälischen CDU sagte am Abend, er könne zu der Meldung nichts sagen. Röttgen will sich nach Angaben der "Bild"-Zeitung am Mittwoch in Düsseldorf offiziell zu seiner Kandidatur äußern.
Röttgen hat laut "Bild" am Montag mit dem noch amtierenden CDU-Landeschef Jürgen Rüttgers gesprochen und dann am Abend gegen 18.00 Uhr Laschet telefonisch seine Pläne übermittelt. Der 45-Jährige habe außerdem einen Brief an alle Entscheidungsträger der Landes-CDU geschickt.
Nun plane die Partei mehrere Regionalkonferenzen, bei denen sowohl Röttgen als auch Laschet auftreten sollen, schreibt die "Süddeutsche". Nach diesen Konferenzen könnten die 160.000 Mitglieder der CDU in Nordrhein-Westfalen entscheiden, wer ihre Partei künftig führen soll.
Laschet gilt als regionale Lösung
Laschet war bisher der einzige Kandidat für die Nachfolge von Rüttgers an der Spitze des größten CDU-Landesverbandes. Er hat für seine Kandidatur die Unterstützung des Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Karl-Josef Laumann, und des Landes-Generalsekretärs Andreas Krautscheid. Auch mehrere Bezirksvorsitzende der NRW-CDU hatten sich für Laschet ausgesprochen.
Laschet war bis zur Landtagswahl im Mai 2010 Integrationsminister in NRW. Röttgen ist seit September 2009 Bundesumweltminister. Die Unterstützer Röttgens hatten eine Beteiligung der rund 160.000 Parteimitglieder an der Personalentscheidung für den Fall gefordert, dass es mehrere Kandidaten geben sollte. Dem war aus dem Lager Laschets nicht widersprochen worden. Der CDU-Landesvorstand will am 30. August das Verfahren für die Wahl des Vorsitzenden festlegen. Die offizielle Wahl muss auf einem Parteitag erfolgen.
Quelle: ntv.de, dpa