Politik

Protokollchefin festgenommen Ruanda wehrt sich

Die Festnahme der ruandischen Politikerin Rose Kabuye in Deutschland hat nach Ansicht von Ruandas Präsident Paul Kagame die "völlige Geringschätzung" seines Landes in Europa zum Ausdruck gebracht. Die Vorwürfe gegen seine Protokollchefin, die am 9. November in Frankfurt am Main festgenommen wurde, seien "unbegründet", sagte Kagame der britischen Zeitung "Financial Times". Es sei "beleidigend", dass Afrikaner "ständig" die Straftäter und Kriminellen seien, und die anderen ihre Richter.

Unterdessen rief Ruanda wegen der Verhaftung die Vereinten Nationen an. Die Festnahme verletze die Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen sowie weitere internationale Abkommen, hieß in dem Schreiben an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.

Kabuye war festgenommen worden, weil sie auf Veranlassung Frankreichs mit einem internationalen Haftbefehl gesucht wurde. Ruanda wies daraufhin den deutschen Botschafter Christian Klages aus, zudem berief das Land seinen Botschafter in Deutschland zu Beratungen in die Heimat zurück. In der Hauptstadt Kigali protestierten tagelang Demonstranten vor der deutschen Botschaft.

Paris hatte einen internationalen Haftbefehl gegen die enge Vertraute von Kagame erwirkt, weil sie in einen Mordanschlag auf den damaligen ruandischen Präsidenten Juvnal Habyarimana 1994 verwickelt gewesen sein soll. Der Präsident war beim Absturz seines Flugzeugs ums Leben gekommen. Nach dem Absturz hatte der Völkermord in Ruanda eingesetzt, dem in dem ostafrikanischen Land mehr als 800.000 Menschen zum Opfer fielen.

Quelle: ntv.de

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