Politik

Fleisch von 26.000 Rindern Rückruf nach schlampigen BSE-Tests

Nach fehlerhaften BSE-Tests hat Bayern das Fleisch von mehr als 26.000 Rindern für nicht genusstauglich erklärt und zurückgerufen. Wie das Bundesverbraucherschutzministerium am Montag in Berlin mitteilte, handelt es sich dabei um rund zwei Drittel des Fleisches von etwa 39.500 Rindern, das in einem nicht zugelassenen Labor der Firma Milan getestet worden war. Eine direkte Gefährdung für Verbraucher liege nicht vor.

Die Zweigstelle der Firma Milan im fränkischen Westheim hatte ein halbes Jahr lang insgesamt knapp 40.000 BSE-Tests gemacht. Etwa 2.320 Tonnen Fleisch wurden bislang sichergestellt. Davon sollten allein 2.000 Tonnen als humanitäre Hilfe der Bundesregierung nach Nordkorea gehen. In den kommenden Tagen sollen Experten aus Deutschland in Nordkorea Tausende Kisten mit deutschem Rindfleisch aussortieren.

Außerdem war bereits bekannt geworden, dass das Rindfleisch auch nach Russland und Schweden geliefert worden war. Ein Teil des zweifelhaft getesteten Fleisches sei jedoch bereits verzehrt, sagte eine Sprecherin von Bundesverbraucherministerin Renate Künast.

Künast kündigte einen stärkeren Druck auf die Bundesländer an, damit diese für eine ordnungsgemäße Überprüfung sorgen. Im WDR sagte die Grünen-Politikerin, die damit befassten Labors müssten "mehr als nur fünf Mal im Jahr heimgesucht werden". Wenn Fehler entdeckt würden, müsse innerhalb weniger Tage eine neue Überprüfung stattfinden oder das Labor geschlossen werden. In Bayern sei dies nicht geschehen.

Mängel bei BSE-Tests in Rheinland-Pfalz

Unterdessen wurden in Rheinland-Pfalz nach Angaben von Umweltministerin Margit Conrad (SPD) bei Kontrollen in zwei Labors in Ludwigshafen und Mainz Abweichungen von den Testvorschriften festgestellt. Die Zulassung eines dritten Labors sei widerrufen worden, weil das Unternehmen seit längerem keine BSE-Tests mehr vornehme.

Eine Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung bestehe nach bisherigen Erkenntnissen nicht, sagte die Ministerin. Sie räumte ein, dass das von den Labors freigegebene Fleisch zum ganz überwiegenden Teil verkauft und verzehrt sei. Die Fleischproben von den insgesamt 12.700 Tests sind laut Conrad sichergestellt.

Quelle: ntv.de

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