Politik

Nach Ende der Belagerung Rückzug aus Bethlehem

Die israelische Armee hat ihren Rückzug aus Bethlehem abgeschlossen. Wenige Stunden zuvor war die Belagerung der Geburtskirche zu Ende gegangen, nachdem die eingeschlossenen Palästinenser auf Grund eines Abkommens das Gebäude verlassen konnten.

13 von Israel gesuchte Männer wurden in einer britischen Militärmaschine nach Zypern ausgeflogen. Von dort sollen sie unter anderem nach Italien, Spanien, Griechenland und Österreich gebracht werden.

Neben den 13 Palästinensern, die Israel für Terroranschläge verantwortlich macht, wurden 26 weitere Personen in den Gazastreifen gebracht. Bei ihrer Ankunft wurden sie als Helden gefeiert. Die übrigen 73 Palästinenser, die in der Kirche eingeschlossen waren, erhielten freien Abzug ins Westjordanland.

Für Aufregung sorgten zunächst zehn Aktivisten der internationalen Friedensbewegung, die sich weigerten, das Gotteshaus ohne Anwalt zu verlassen. Sie wurden von der israelischen Polizei abgeführt und sollen in ihre Heimatländer abgeschoben werden.

Zwischenstation Zypern

Nach ihrem Eintreffen auf Zypern wurden die 13 Extremisten vorerst in einem Hotel nahe Larnaca untergebracht. "Sie werden hier auf Zypern nur vorrübergehend bleiben. Die EU wird Anfang kommender Woche entscheiden, welche Staaten sie aufnehmen sollen", sagte Zyperns Außenminister Ioannis Kassoulidis.

Nach der Einigung, die mit Hilfe europäischer Vermittler zu Stande kam, sollen vermutlich Italien und Spanien einige der Palästinenser aufnehmen. Die anderen sollen auf mindestens vier weitere Länder verteilt werden, erklärte ein israelischer Gewährsmann. Ein Vertreter des italienischen Außenministeriums sagte, neben Italien und Spanien wollten Österreich, Griechenland, Luxemburg, Irland und möglicherweise auch Kanada einigen der Männer die Einreise gestatten.

Die spanische EU-Ratspräsidentschaft erklärte, die 13 Männer würden in ihren Aufnahmeländern nicht in Haft genommen werden. Der juristische Status, den die Palästinenser bekommen sollten, sei noch unklar. Möglicherweise würden die Abgeschobenen als Asylanten oder Flüchtlinge eingestuft und überwacht. "Gegen diese Leute sind in keinem europäischen Staat gerichtliche Verfahren anhängig", erläuterte EU-Ratspräsident Josep Piqu die Problematik.

Anschlag in Südisrael

Die südisraelische Stadt Beersheva wurde von einer Explosion erschüttert. Die Detonation, die durch eine Handgranate herbeigeführt worden sein soll, ereignete sich in der Nähe einer Bankfiliale der 65 Kilometer südlich von Jerusalem gelegenen Stadt. Die Behörden gingen von einem palästinensischen Terroranschlag aus. Mindestens sechs Menschen wurden leicht verletzt. Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen.

An der Grenze zum Gazastreifen sind Panzer in Stellung gegangen. Beobachter erwarten einen Vergeltungsschlag Israels für das Attentat in Rischon Lezion am Dienstag, bei dem 15 Israelis ihr Leben verloren hatten. Der palästinensische Täter, der sich selbst in die Luft gesprengt hatte, stammte aus dem Gazastreifen und soll der radikalen Hamas-Bewegung angehört haben.

Israels Außenminister Schimon Peres weckte in Italien, wo er sich zu einem viertägigen Besuch aufhält, Hoffnungen auf eine friedliche Lösung des Nahost-Konflikts. Italien wäre ein geeigneter Ort für eine Friedenskonferenz, sagte Peres in Rom. Bei einem Gespräch im Vatikan stellte er einen baldigen Abzug der israelischen Truppen aus Bethlehem in Aussicht. Zudem erklärte er, Israel strebe keine "Erorberung " des Gazastreifens an, sondern nur die Zerschlagung von Terrorzellen. Auf dem Besuchsprogramm von Peres steht auch ein Treffen mit Italiens Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.

Quelle: ntv.de

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