Strategische Bankrotterklärung Rumsfeld bloßgestellt
01.09.2007, 16:27 UhrDer General, der die britischen Truppen bei der Irak-Invasion kommandierte, hat vernichtende Kritik an der Nachkriegsplanung des damaligen US-Verteidigungsministers Donald Rumsfeld geübt. Der inzwischen im Ruhestand befindliche General Mike Jackson nannte Rumsfelds Strategie in seiner Biografie "intellektuell bankrott". Grund für die derzeitige Lage im Irak sei die Entscheidung in Washington gewesen, nicht genug Soldaten zu entsenden und die Nachkriegs-Szenarien des US-Außenministeriums zu verwerfen. Die Zeitung "The Daily Telegraph" veröffentlichte am Samstag Auszüge aus dem Jacksons Buch.
Rumsfeld habe sich geweigert, nach dem Sturz von Saddam Hussein eine ausreichende Zahl von Soldaten in den Irak zu schicken, um Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten, schreibt der Exgeneral. Der damalige Minister habe zudem detaillierte Planungen des US-Außenministeriums zur Nachkriegsordnung nicht berücksichtigt. Die Neokonservativen in Washington, seien dem ideologisch begründeten Glauben aufgesessen, dass die Soldaten der Koalition als Befreier begrüßt würden.
Jackson war bis August 2006 britischer Generalstabschef. Er bezeichnet Rumsfeld als einen "von denen, die am meisten verantwortlich für die derzeitige Situation im Irak" sind. Im Kampf gegen den Terrorismus habe Washington ganz allgemein zu sehr auf militärische Stärke gesetzt und Konzepte wie Staatenbildung (nation-building) vernachlässigt.
Quelle: ntv.de