Politik

Nuklear-Konfrontation möglich Rumsfeld und Patten warnen

Die EU-Kommission bemüht sich um eine Entschärfung des indisch-pakistanischen Konflikts um Kaschmir. Außenkommissar Chris Patten konferierte am Freitag in Neu Delhi mit Außenminister Jaswant Singh und Sicherheitsberater Brajesh Mishra über die Lage. Als ersten Schritt auf dem Weg zu einer Entspannung müsse Pakistan die terroristische Gewalt in Kaschmir eindämmen, sagte Patten nach dem Gespräch. Am Vortag hatte der EU-Außenkommissar in Islamabad mit der pakistanischen Führung gesprochen.

Rumsfeld warnt vor Krieg

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld warnte Indien und Pakistan vor einem Krieg im Konflikt um Kaschmir. Ein Krieg zwischen den beiden Atommächten sei keine Option, sagte Rumsfeld. Vor allem, da die Gefahr bestehe, dass ein solcher bewaffneter Konflikt eskalieren könne und damit für die ganze Welt zu einem Problem werde.

Briten erarbeiten Notfallplan

Das britische Militär bereitet sich nach einem Bericht der Londoner "Times" auf die Konsequenzen einer möglichen nuklearen Konfrontation zwischen Indien und Pakistan vor. Premierminister Tony Blair habe die Lage vor dem Kabinett als "äußerst schwerwiegend" eingeschätzt. Das Militär sei angewiesen worden, einen Notfallplan für die Evakuierung britischer Staatsbürger aus Indien und Pakistan vorzubereiten, schrieb das Blatt.

Unterdessen berichtete die BBC aus Neu Delhi, Indien habe Pakistan eine "Gnadenfrist" von zwei Monaten eingeräumt. Militäraktionen sollten unter der Bedingung so lange zurückgestellt werden, dass Pakistan die Übergriffe von Rebellen auf Kaschmir verhindert, wurde die Zeitung "Hindustan Times" zitiert.

Unklarheit über Raketentests

Pakistan will nach indischen Angaben von Samstag bis Montag Raketen testen. Wie die Regierung in Neu Delhi berichtete, wurde sie von dem Nachbarland entsprechend informiert. Der Sprecher des pakistanischen Machthabers Pervez Musharraf, Rashid Quereshi, erklärte allerdings, eine solche Unterredung habe nicht stattgefunden.

Vajpayee macht Urlaub

Ungeachtet der Spannungen hat Indiens Ministerpräsident Atal Behari Vajpayee am Freitag einen Urlaub angetreten. Nach einem dreitägigen Kaschmir-Besuch reiste er in den Erholungsort Manali in den Bergen des nordindischen Bundesstaates Himachal Pradesh. Allerdings werde es nur ein "Arbeitsurlaub" sein, und der Regierungschef werde schon am Mittwoch kommender Woche in Delhi zurückerwartet, verlautete von amtlicher Seite.

Quelle: ntv.de

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