Schweigeminute und stille Trauer Russland erinnert an Überfall
22.06.2011, 16:23 UhrMit zahlreichen Veranstaltungen gedenkt Russland des 70. Jahrestags des Angriffs der deutschen Wehrmacht. Am Grabmal des Unbekannten Soldaten nahe des Kreml legen zahlreiche Menschen Blumen nieder.

Russlands Premier Putin (Mitte) vor dem Grab des Unbekannten Soldaten in Moskau.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Mit einer Schweigeminute und Gedenkveranstaltungen hat Russland an den Überfall Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion vor 70 Jahren erinnert. In vielen Städten in Russland und anderen Ex-Sowjetrepubliken versammelten sich Menschen mit Kerzen auf öffentlichen Plätzen. Am Ewigen Feuer an der Kremlmauer in Moskau gedachten überwiegend ältere Menschen am frühen Morgen mit einer Schweigeminute des Beginns des Großen Vaterländischen Krieges, wie der Zweite Weltkrieg in den früheren Sowjetrepubliken genannt wird. Die deutsche Wehrmacht hatte am 22. Juni 1941 im Morgengrauen die sowjetische Grenze überquert.
Während der Tag des Sieges über Nazi-Deutschland in Russland am 9. Mai mit einer großen Militärparade gefeiert wird, wird des Kriegsbeginns traditionell still gedacht. Bis 1945 starben 8,6 Millionen sowjetische Soldaten. Die Zahl der getöteten Zivilisten reicht je nach Schätzung von 17 bis 27 Millionen. Damit beklagte die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg mehr Opfer als jedes andere Land.
Präsident Dmitri Medwedew und Regierungschef Wladimir Putin legten am Kreml Blumen am Grabmal des Unbekannten Soldaten nieder. Im Moskauer Ausstellungszentrum Manege am Roten Platz eröffnete das Verteidigungsministerium gemeinsam mit dem Veteranenverband eine Dokumentation. Vertreter deutscher Stiftungen eröffneten im Zentralmuseum des Großen Vaterländischen Krieges in Moskau eine Ausstellung über das Schicksal der NS-Zwangsarbeiter.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa