Politik

Ressourcen für die Zukunft Russland gibt Arktis nicht auf

Die Arktis gehört zu den wenigen unerschlossenen Teilen der Erde. Hier liegen Rohstoffe, die durch den Klimawandel über kurz oder lang zugänglich werden könnten. Bis dahin will Russland bei der UN auch das offizielle Eigentumsrecht durchgesetzt haben.

Russland hat bereits deutliche Zeichen gesetzt.

Russland hat bereits deutliche Zeichen gesetzt.

(Foto: dpa)

Russland hat auf einer internationalen Arktis- Konferenz erneut seinen Anspruch auf die immensen Rohstoffvorkommen im Eismeer bekräftigt. Ziel sei in erster Linie die "friedliche" Erschließung der Ressourcen auf Grundlage wissenschaftlicher Forschungen und politischer Verhandlungen, sagte der Kreml- Beauftragte für die Arktis, Artur Tschilingarow.

Auf dem erstmals organisierten Forum wird am Donnerstag auch Regierungschef Wladimir Putin erwartet. Die russische Führung hat immer wieder deutlich gemacht, dass sie ihre Ansprüche auf Teile des Territoriums notfalls auch militärisch durchsetzen wolle. So hat Russland etwa in einem Dokument über seine Arktis-Politik bis 2020 die Stationierung von Streitkräften in der Region angekündigt.

Friedlicher Weg

Ziel sei aber nicht die Militarisierung, sagte der russische Botschafter im zwischenstaatlichen Arktischen Rat, Anton Wassilijew. Bislang sei lediglich geplant, "die materielle Basis, die für die Sicherheit vor allem des Schiffsverkehrs nötig ist, zu festigen". Russland wolle "konfliktfrei" mit den USA und Kanada sowie anderen Anrainern zusammenarbeiten.

Russland will voraussichtlich 2014 einen Antrag mit neuen Forschungsergebnissen bei den Vereinten Nationen dazu einreichen, dass der Meeresboden eine natürliche Verlängerung des russischen Festlandes sei und Moskau dort Rohstoffe abbauen dürfe. "Um die wirtschaftliche Sicherheit Russlands auch in Zukunft zu gewährleisten, müssen wir klarstellen, dass der Festlandsockel uns gehört", hatte Tschilingarow vor Beginn des Forums gesagt.

Datensammlung für UN-Antrag

Erst vor kurzem waren ein russischer Atomeisbrecher sowie ein Forschungsschiff in die Arktis ausgelaufen. Bei der größten russischen Expedition dieser Art seit zehn Jahren will Moskau Daten für seinen UN-Antrag sammeln. Russland intensiviert seinen Kampf um die "Vorratskammer" Arktis zunehmend.

Vor drei Jahren, am 2. August 2007, hatte Russland seine Ansprüche durch das Aufstellen einer Flagge am Nordpol in mehr als 4000 Metern Meerestiefe zementieren wollen. Russland fordert einen 1,2 Millionen Quadratkilometer großen Teil der Arktis einschließlich des Nordpols.

Auf der Moskauer Konferenz diskutieren mehr als 400 Experten aus 15 Ländern auch über die dramatischen Folgen des Klimawandels und die Auswirkungen für die Bewohner. Russland erhofft sich aufgrund der schmelzenden Eismassen einen leichteren Zugang zu Rohstoffen.

Quelle: ntv.de, dpa

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