Wichtige "legale Waffe" Russland setzt auf Streubomben
06.12.2008, 13:54 UhrAuch nach der Unterzeichnung eines internationalen Streubomben-Verbots durch rund hundert Staaten will Russland nicht auf diese Munitionsart verzichten. "Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass es sich bei Streubomben um eine legale Waffe handelt, die nicht vom internationalen Menschenrecht verboten ist, und die auch eine entscheidende Rolle in den Verteidigungsinteressen Russlands spielt", heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums in Moskau.
Die Waffen seien wichtig für die russische Verteidigung, "wir denken, dass die humanitären Probleme mit Streubomben aus einer unsachgemäßen Verwendung resultieren", hieß es in der Ministeriumserklärung.
Vertreter aus rund hundert Staaten hatten am Mittwoch und Donnerstag in Oslo das internationale Streubomben-Verbot unterzeichnet. Auch Deutschland gehörte zu den Ländern, die sich zum Verzicht auf den Gebrauch, die Herstellung, Lagerung und den Transport von Streumunition verpflichteten. Die wichtigsten Herstellerländer von Streubomben waren allerdings in Oslo nicht dabei. Neben Russland und den USA blieben auch China, Israel, Indien und Pakistan dem Treffen fern.
Streubomben zählen zu den gefährlichsten Waffenarten der Welt: Sie enthalten eine Vielzahl kleinerer Bomben, die sich in der Luft über einer riesigen Fläche ausbreiten. Viele dieser bis zu 650 Miniatur-Sprengsätze gehen beim Aufprall auf dem Erdboden nicht sofort hoch, sondern liegen jahrelang als unentdeckte Gefahr im Gelände. Die Blindgänger sind so noch Jahrzehnte nach Ende eines Konflikts gefährlich. Sie explodieren bei der geringsten Berührung.
Quelle: ntv.de