Politik

Beweise für Nordkoreas Atomtest? Russland und Japan finden radioaktive Gase

Dieses Bild hatte Nordkorea nach dem Test verbreitet und schon damals behauptet, der Test sei erfolgreich verlaufen.

Dieses Bild hatte Nordkorea nach dem Test verbreitet und schon damals behauptet, der Test sei erfolgreich verlaufen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Messstationen in Japan und Russland spüren offenbar radioaktive Gase auf, die sie einem nordkoreanischen Raketentest im Februar dieses Jahres zuschreiben. Sollten sich die Messungen bestätigen, läge erstmals ein Beweis dafür vor, dass das kommunistische Land Anfang des Jahres seinen dritten Atomtest durchgeführt hat.

Internationale Experten haben weitere Hinweise gefunden, dass Nordkorea im Februar tatsächlich einen dritten Atomtest durchgeführt hat. Zwei Messstationen in Japan und Russland erkannten radioaktive Gase, wie die zuständige UN-Behörde in Wien mitteilte. Bis jetzt sprach die Behörde trotz offizieller Bekanntgabe eines Atomtests durch die nordkoreanische Regierung in Pjöngjang nur allgemein von einem "Ereignis".

An einer Messstelle in Takasaki in Japan, rund 1000 Kilometer vom nordkoreanischen Testgelände entfernt, gab es Anfang April einen deutlichen Nachweis. Etwas schwächere Werte konnten in Russland entdeckt werden. Die zeitliche Verzögerung zwischen dem Atomtest und Entdecken der Gase lässt auf eine gute Isolierung des unterirdischen Tests schließen. Das sagte ein Experte der UN-Behörde zur Überwachung des internationalen Kernwaffenteststopp-Abkommens (CTBTO).

Obwohl die Behörde den Atomtest der Nordkoreaner nicht abschließend bestätigte, wies die CTBTO darauf hin, dass es keine andere Erklärung für die Messwerte gebe. Das weltweite Netzwerk der UN-Behörde hatte 2006 und 2009 bereits die ersten beiden nordkoreanischen Atomtests aufgezeichnet.

Nato fordert Nordkorea zur Umkehr auf

Die Außenminister der Nato-Staaten beraten derzeit in Brüssel über eine gemeinsame Strategie im Konflikt mit Nordkorea. Sie forderten das Land aus, Verhandlungen über sein Atomprogramm zuzustimmen und seinen Konfrontationskurs zu verlassen. Das Land müsse seinen internationalen Verpflichtungen nachkommen und "alle Atomwaffen und bestehenden Atom- und Raketenprogramme vollkommen, nachprüfbar und unwiderruflich aufgeben".

Die Nato-Staaten forderten das Land zudem auf, "glaubwürdige und verlässliche" Verhandlungen über eine atomare Entwaffnung aufzunehmen. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seit Monaten stark angespannt. Nordkorea hatte nach einem neuerlichen Atomtest in Februar in den vergangenen Wochen wiederholt Angriffsdrohungen gegen Südkorea und die USA ausgesprochen.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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