Politik

Arbeit, Bildung, Umwelt, Gesundheit SPD setzt auf Themen

Die SPD verzichtet zum Beginn ihrer Plakatkampagne zur Bundestagswahl anders als die CDU auf Politprominenz.

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(Foto: dpa)

Stattdessen wollen die Sozialdemokraten in der ersten Wahlkampf-Phase mit Großflächenplakaten zu den Themen Arbeit, Atomkraft, Bildung und Gesundheit bei den Wählern punkten. Großplakate des Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier sollen später hinzukommen.

27 Millionen Euro für die Wahlkampagne

Bei der Präsentation der mit 27 Millionen Euro ausgestatteten Wahlkampagne in Berlin zeigte sich SPD-Bundesgeschäftsführer Kajo Wasserhövel überzeugt, dass Union und FDP am 27. September keine Mehrheit bekommen. "Wir sind sicher, dass wir durch einen engagierten Wahlkampf erreichen können, dass Schwarz-Gelb nicht kommt", sagte Wasserhövel. Die Sozialdemokraten könnten ein Ergebnis erkämpfen, bei dem Steinmeier Bundeskanzler werde.

Die CDU hatte ihre Wahlkampagne am Montag vorgestellt: Sie wirbt zunächst mit Bildern der Bundesminister von CDU und CSU. Die SPD setzt dagegen auf Sympathieträger, die nach Wasserhövels Worten entweder Mitglieder der SPD sind oder diese unterstützen. Die unbekannten Gesichter grüßen von den vier Großplakaten mit Sätzen zur Sicherung von Arbeitsplätzen oder Aussagen wie "Atomkraft war gestern". Außerdem werben sie dafür, dass Gesundheit kein Luxusangebot und Bildung nicht vom Konto abhängig sein dürfe. Verbunden ist damit jeweils die Aussage: "Deshalb wähle ich SPD."

Dann kommt Steinmeier

Die Plakate, die bis Ende August hängen, sollen dann laut Wasserhövel abgelöst werden durch Motive, bei denen Kanzlerkandidat Steinmeier im Mittelpunkt steht. Neben dem Straßenwahlkampf setzt die SPD auf den Online-Wahlkampf. Auf mehreren Websites will sie mit Videos und Blogs für ihre Inhalte und um neue Mitglieder werben.

Video gegen Merkel

Nach den Themen-Bildern kommen dann die Plakate mit dem SPD-Kanzlerkandidaten, so Wasserhövel.

Nach den Themen-Bildern kommen dann die Plakate mit dem SPD-Kanzlerkandidaten, so Wasserhövel.

(Foto: dpa)

Ein Video, das Wasserhövel vorstellte, richtet sich direkt gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Unter dem Titel "Nur nicht anpacken" wirft die SPD der CDU-Chefin Unentschlossenheit und Tatenlosigkeit vor. Dies sei aber kein "Negativ-Campaigning", sagte Wasserhövel. Es gehöre zum Wahlkampf, die politische Konkurrenz auf unterschiedliche Weise anzusprechen. Es gehe der SPD nicht darum, "möglichst krawallig" daherzukommen, sondern die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen.

SPD setzt auf "Spätentscheider"

"Der Wahlkampf ist jetzt unsere Chance und die werden wir nutzen", sagte Wasserhövel. Er verwies auf die hohe Zahl der "Spätentscheider", die sich erst am Wahlwochenende festlegten. Im September 2005 seien dies 25 Prozent gewesen, die SPD gehe davon aus, dass die Quote diesmal noch höher sein werde. In Krisenzeiten "warten die Wähler länger ab und schauen genauer hin", sagte der Bundesgeschäftsführer. Der Wahlkampf werde über die Frage entschieden, welche Partei am stärksten mobilisieren könne. Wasserhövel verwies auf Mobilisierungsdefizite beim politischen Gegner. Die hohen Popularitätswerte für Merkel hätten der Partei nicht geholfen.

Quelle: ntv.de, AFP/rts/dpa

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