Politik

100% für "geliebten Führer" Saddam Hussein wiedergewählt

Iraks Staatschef Saddam Hussein darf sein Land sieben weitere Jahre regieren. Bei einem Referendum wurde er erwartungsgemäß in seinem Amt bestätigt. Angeblich entfielen auf Saddam 100 Prozent der Stimmen. Bekanntlich gab es bei der Abstimmung keinen Gegenkandidaten.

Um die angebliche Richtigkeit des Ergebnisses zu beweisen wurde im Staatsfernsehen beispielsweise die Auszählung der Stimmen aus einem Wahlbezirk in Basra präsentiert. Auch dort stimmte nach Angaben der Wahlhelfer, die vor laufenden Kameras ihren "geliebten Führer Saddam priesen", niemand mit Nein. In Basra leben viele Anhänger der im Untergrund operierenden schiitischen Opposition.

"Antwort an die Aggressoren"

Rund 11,5 Millionen Wahlberechtigte waren zur Abstimmung über den Machthaber aufgerufen. Und nach offiziellen Angaben haben sich alle beteiligt. In den Wahllokalen wurden Getränke und Kekse für die Bürger serviert, mancherorts sangen Kinder patriotische Lieder.

Die Regierung strebte offenbar eine noch höhere Zustimmungsrate als im Oktober 1995 an, als 99,96 Prozent der Wahlberechtigten Saddam ihre Stimme gaben. Auch damals gab es keinen Gegenkandidaten.

Die Staatspresse bezeichnete die Abstimmung im Vorfeld als "Antwort an die Aggressoren". Das Blatt der regierenden Baath-Partei nannte die zu erwartende Wiederwahl einen "Sieg über die USA und den Zionismus".

Kommandozentrum bombardiert

Erneut bombardierten US-amerikanische und britische Kampfflugzeuge ein Ziel im Süden des Iraks. Nach US-Angaben handelte es sich um ein Kontroll- und Kommandozentrum. Die Flugzeuge seien zuvor von irakischen Stellungen aus beschossen worden, teilte das US-Zentralkommando in Florida mit.

Nach Angaben eines Militärsprechers in Bagdad wurde bei dem Bombardement ein Mensch verletzt. Zwei Häuser seien schwer bescädigt worden. Die Flieger hätten ein ziviles Wohngebiet ins Visier genommen. Das US-Zentralkommando betonte hingegen, die Zivilbevölkerung werde nie angegriffen.

Die USA und Großbritannien überwachen die Flugverbotszonen im Norden und Süden des Irak. Diese waren nach dem Golfkrieg 1991 eingerichtet worden, um im Irak lebende Kurden und Schiiten vor Angriffen der irakischen Armee zu schützen.

Quelle: ntv.de

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