Titelseiten stehen schon "Sarko" bald wieder solo?
12.10.2007, 16:19 UhrDer französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und seine Frau Ccilia stehen offenbar vor der Scheidung. Die Zeitung "L'Est Rpublicain" erwartete, dass das Präsidialbüro die Trennung in Kürze bekanntgibt. Quellen wurden nicht genannt. "Die Titelseiten stehen schon. Die Medien warten nur noch auf eine amtliche Bestätigung", hieß es im französischen Rundfunk. Sprecher des Präsidenten und seiner Frau lehnten eine Stellungnahme ab.
Ccilia Sarkozy hatte der ostfranzösischen Regionalzeitung im September ein Interview gegeben - das einzige seit der Wahl ihres Mannes im Mai. Das Paar trat seit Wochen nicht zusammen in der Öffentlichkeit auf. Zuletzt sagte die First Lady eine Reise nach Bulgarien ab, wo sie gemeinsam mit dem Präsidenten für ihren Einsatz bei der Befreiung der Krankenschwestern aus libyscher Haft mit dem höchsten bulgarischen Orden ausgezeichnet werden sollte. Zuvor hatte sie schon den G8-Gipfel in Heiligendamm vorzeitig verlassen und ein Grillfest bei US-Präsident George W. Bush einfach geschwänzt – wegen Mandelentzündung. Pech nur, dass sie am nächsten Tag von Reportern beim Shoppen erwischt wurde - ohne Angina, aber mit ihrer Busenfreundin, Frankreichs Justizministerin Rachida Dati.
Die seit langem brodelnde Gerüchteküche kochte nun fast über, als die Wochenzeitung "Le Nouvel Observateur" über eine Äußerung Sarkozys berichtete, er werde vielleicht bald wieder solo sein. Dies habe er dem befreundeten georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili am 30. September in Marseille beim Rugby-Match Frankreich-Georgien gesagt, schrieb das Blatt unter Berufung auf amerikanische Journalisten. Laut des satirischen Wochenblatts "Le Canard Enchan" soll ein Berater Sarkozys bereits in den Archiven recherchiert haben, ob schon einmal ein französischer Präsident während seiner Amtszeit geschieden wurde.
Alles ist menschlich
Nicolas Sarkozy lebt in zweiter Ehe mit Ccilia zusammen. Das Paar heiratete 1996. Vor zwei Jahren hatte sich das Paar vorübergehend getrennt, beiden Seiten wurden Affären nachgesagt. 2005 erlitt Sarkozy eine seiner schlimmsten Demütigungen, als Ccilia auf der Titelseite des Klatschmagazins "Paris Match" mit einem mutmaßlichen Liebhaber beim Bummel in New York erschien. Die Veröffentlichung der Fotos des außerehelichen Glücks von Ccilia kostete den Chefredakteur übrigens seinen Job. Sarkozy (noch Innenminister) rächte sich zudem mit einer Liaison mit einer Journalistin. Über seine Eheprobleme sagte er: "So etwas macht menschlich."
Medienwirksam wurde die Beziehung ein dreiviertel Jahr später gekittet, doch im Wahlkampf tauchte Ccilia erneut völlig ab. So gab sie nicht öffentlich ihre Stimme ab, wie es Tradition gewesen wäre, sondern blieb den Wahlurnen demonstrativ fern und gab der Diskussion über die zerbrochene Ehe neuen Zündstoff.
Deal mit dem Präsidenten?
Dann kam die erfolgreiche Präsidentenwahl – und alles wurde gut. So schien es jedenfalls. Küsschen bei der Amtsübernahme und andere öffentliche Liebesbekundungen. Als Sarkozy während des Präsidentschaftswahlkampfs seine Programmschrift "Tmoignage" veröffentlichte, beschrieb er darin auch seine Beziehung zu Ccilia: "Jetzt haben wir uns wiedergefunden, und jetzt ist es ganz sicher für immer."
Doch Ccilia machte nie einen Hehl daraus, dass ihr ein Leben als dekoratives Beiwerk an der Seite von Monsieur le Prsident missfällt. Als sie kurz vor der Wahl ihres Mannes zum Präsidenten gefragt wurde, wie sie sich ihr Leben in zehn Jahren vorstelle, sagte sie: "In den USA, durch den Central Park joggend". Unerwähnt blieb, ob mit oder ohne Nicolas.
Das Gemunkel in der Presse verstummte eigentlich nie ganz, das alles sei nur ein Deal, bis Sarkozy als Präsident fest im Sattel sitzt. Nun sitzt er, aber offensichtlich ohne Premire Dame.
Quelle: ntv.de