Kompromiss im Machtkampf der UMP Sarkozy-Nachfolge ist geregelt
16.12.2012, 22:03 UhrDie drohende Spaltung der größten französischen Oppositionspartei UMP scheint abgewendet. Die Rivalen um die Nachfolge von Nicolas Sarkozy einigen sich im Führungsstreit auf einen Kompromiss: Es soll erneut über den Vorsitz abgestimmt werden.
Im Machtkampf um die politische Nachfolge von Nicolas Sar kozy zeichnet sich nach Wochen des erbitterten Streits ein Ende ab. Der - nach einer von Manipulationsvorwürfen überschatteten Urabstimmung - zum Chef der konservativen Partei UMP gekürte Jean-François Copé akzeptiert bereits für kommenden September eine neue Vorsitzendenwahl.
Im Gegenzug will sein Rivale François Fillon die Gründung der eigenen Fraktion in der Nationalversammlung rückgängig machen. Mit diesem Schritt hatte der frühere Premierminister Druck auf Copés Lager ausgeübt.
"Das ist ein großer Sieg für die UMP-Mitglieder", kommentierte Fillon. Einzelheiten wie der Zeitplan oder die Wahlmethode seien aber noch zu klären. Er werde seine Fraktion erst auflösen, wenn die Delegiertenkonferenz der Einigung zugestimmt habe, teilte der 58-Jährige mit.
Der Streit um den Vorsitz der größten französischen Oppositionspartei UMP sorgt in Frankreich seit Wochen für Schlagzeilen. Nach der Urabstimmung Mitte November wurde Copé von parteiinternen Gremien zum Sieger erklärt. Fillon weigert sich allerdings, das äußerst knappe Ergebnis zu akzeptieren, und wirft den von Copé-Anhängern dominierten Parteiinstanzen Wahlmanipulationen vor. Er hatte ursprünglich Neuwahlen bereits im März gefordert. Copé wollte bis mindestens Frühjahr 2014 im Amt bleiben.
Quelle: ntv.de, dpa