Politik

Kaum Interesse an Frankreich-Wahl Sarkozy-Partei droht Debakel

Es ist wahrscheinlich, dass die Franzosen ihren Präsidenten zurechtstutzen.

Es ist wahrscheinlich, dass die Franzosen ihren Präsidenten zurechtstutzen.

(Foto: REUTERS)

Die Regionalwahlen in Frankreich mit Signalcharakter auch für Präsident Nicolas Sarkozy sind vielerorts nur schleppend angelaufen. Meinungsforscher rechneten mit einem neuen Rekordtief bei der Wahlbeteiligung. In Frankreich und seinen vier Überseegebieten waren mehr als 44 Millionen Stimmberechtigte aufgerufen, über die Zusammensetzung der 26 Regionalparlamente zu entscheiden. Dem bürgerlich-rechten Regierungslager von Sarkozy droht bei der Abstimmung eine schwere Schlappe.

Die linken Parteien haben dazu aufgerufen, den Staatschef nach der Hälfte seiner ersten Amtszeit abzustrafen. Jüngsten Umfragen zufolge könnten sie landesweit auf mehr als 50 Prozent der Stimmen kommen. Das Regierungslager lag zuletzt bei unter 30 Prozent.

Die Wahlen gelten als der letzte große Stimmungstest vor den nächsten Präsidentenwahlen 2012. Mit Spannung wird vor allem das Ergebnis im Elsass an der Grenze zu Deutschland erwartet. Dort und auf Korsika hat die Regierungspartei UMP bislang ihre letzten Bastionen auf regionaler Ebene. Doch auch diese könnten Umfragen zufolge fallen.

Niederlage wird ignoriert

Martine Aubry kann sich auf Zugewinne freuen.

Martine Aubry kann sich auf Zugewinne freuen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Eine große Regierungsumbildung oder ein sofortigen Stopp unbeliebter Reformprojekte als Folge einer Wahlschlappe hat Präsident Sarkozy bereits ausgeschlossen. "Es ist eine regionale Wahl, die regionale Folgen haben wird", sagte er kurz vor den Wahlen in einem Interview. Unter den Kandidaten auf den Regionalwahllisten sind auch rund 20 Regierungsmitglieder.

In so gut wie allen Regionen dürfte die endgültige Entscheidung über die Zusammensetzung der sogenannten Regionalräte erst in einem zweiten Wahlgang am kommenden Sonntag fallen. Für einen Sieg in der ersten Runde ist die absolute Mehrheit der Stimmen notwendig. Die Wahllokale sollten je nach Region zwischen 18.00 und 20.00 Uhr schließen. Erste Ergebnisse werden im Anschluss erwartet.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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