Politik

Rückkehr nur aus "Pflichtgefühl" Sarkozy erwägt Comeback

Frankreichs früherer Präsident Nicolas Sarkozy spielt mit dem Gedanken an ein politisches Comeback. In den Medien des Landes heißt es zwar, er habe eigentlich keine Lust und in die Politik würde er lediglich aus "Pflichtgefühl" zurückkehren. "Nur weil es um Frankreich geht."

Frankreichs Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy hat seine Rückkehr in die Politik nach monatelangen Spekulationen für möglich erklärt. Es wäre ein Comeback aus "Pflichtgefühl". "Es wird unglücklicherweise der Moment kommen, wo die Frage nicht mehr sein wird 'Haben Sie Lust?', sondern 'Werden Sie die Wahl haben?'" zitierte die französische Wochenzeitschrift "Valeurs actuelles" den 58-Jährigen.

In einer Reportage mit dem Titel "In Nicolas Sarkozys Kopf" heißt es, er habe eigentlich keine Lust auf ein politisches Comeback. Die Welt der Politik langweile ihn tödlich. Zudem müsste er Frankreich dann in dem Zustand übernehmen, in dem es die regierenden Sozialisten hinterlassen.

"Nur weil es um Frankreich geht."

Nicolas Sarkozy spricht am 04. Mai 2012 in Les Sables d'Olonne.

Nicolas Sarkozy spricht am 04. Mai 2012 in Les Sables d'Olonne.

(Foto: dpa)

Wenn weder die Rechte noch die Linke in der Lage seien, einen Lösungsweg für Frankreichs Probleme anzubieten, könne er nicht weiter sagen: "Ich bin glücklich, ich bringe meine Tochter zur Schule und halte überall auf der Welt Vorträge", sagte Sarkozy laut "Valeurs actuelles". In diesem Fall sei er gezwungen, anzutreten. "Nicht aus Lust. Aus Pflichtgefühl. Nur weil es um Frankreich geht."

Seit seiner Abwahl im Mai vergangenen Jahres reißen die Spekulationen in Frankreich nicht ab, dass Sarkozy in die Politik zurückkehren könnte. In seiner konservativen Partei UMP gibt es viele, die sich den 58-Jährigen als ihren Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im Jahr 2017 wünschen. Jüngsten Umfragen zufolge ist mehr als die Hälfte der Franzosen der Meinung, eine Wiederwahl Sarkozys bei der Wahl im Mai 2012 wäre besser für Frankreich gewesen. Sarkozy hielt sich seit seiner Niederlage aus der Tagespolitik weitgehend heraus.

Der sozialistische Regierungschef Jean-Marc Ayrault reagierte mit scharfer Kritik auf die Äußerungen Sarkozys. Dass Frankreich derzeit mit so vielen Problemen konfrontiert sei, sei kein Zufall, sondern das Ergebnis der Steuer- und Haushaltspolitik während Sarkozys Präsidentschaft.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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