Von Krankheit zermürbt Schäuble wollte zurücktreten
18.12.2011, 11:18 UhrSeine schlechte Gesundheit treibt Bundesfinanzminister Schäuble im Herbst 2010 mehrmals beinahe aus dem Amt. Seine Angebote eines Rücktritts lehnt Kanzlerin Merkel jedoch stets ab. Damit räumt Schäuble erstmals öffentlich ein, wie stark ihn seine Erkrankung damals belastet hat.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat mehr als ein Jahr nach seiner Erkrankung öffentlich eingeräumt, damals an Rücktritt gedacht zu haben. "Zweimal habe ich der Kanzlerin meinen Rücktritt angeboten", sagte Schäuble der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Beide Male habe die Regierungschefin abgelehnt.
Schäuble sagte der Zeitung, er habe sich zu der Zeit "hundeelend" gefühlt. "Ich habe erst hinterher wirklich begriffen, was eigentlich los war." Inzwischen seien die gesundheitlichen Probleme jedoch überwunden: "Dieses Jahr geht es mir gut."
Im Oktober 2010 musste Schäuble für längere Zeit im Krankenhaus bleiben, weil nach einer Operation eine Wunde nicht verheilt war. Vom Krankenbett aus führte er die Geschäfte weiter. Bereits damals gab es Berichte, wonach er damals an einen Rücktritt gedacht haben soll. Dies hatte Schäuble bislang jedoch stets dementiert.
Auf dem damaligen G20-Gipfel musste sich Schäuble von seinem Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen vertreten lassen. Diese Personalie sorgte auch deshalb damals für Aufsehen, weil Schäuble damit seinen protokollarischen Vertreter, den damaligen FDP-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle, überging.
Quelle: ntv.de, nne/AFP