Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon ist mit großer Mehrheit in seinem Amt als Vorsitzender der Likud-Partei bestätigt worden. Damit wird er bei den vorgezogenen Ministerpräsidentenwahlen in Israel am 28. Januar als Spitzenkandidat seiner Partei antreten.

Nach ersten Hochrechnungen errang der 74-Jährige einen überwältigenden Sieg über seinen Rivalen und Amtsvorgänger Benjamin Netanjahu (53). Scharon kam auf 61, Netanjahu auf 36 Prozent. Netanjahu gestand am späten Abend seine Niederlage ein.

An der Wahl, die von einem blutigen Terroranschlag im nordisraelischen Beit Schean überschattet wurde, beteiligten sich nur etwa 40 Prozent der rund 300.000 Likud-Mitglieder.

Acht Menschen sterben bei Anschlag

Bei dem Anschlag in der nähe eines Wahllokals wurden sechs Israelis und beide Angreifer getötet. Das teilten Rettungskräfte mit. Mindestens 30 Menschen wurden verletzt, 15 von ihnen schwer. Auch drei Kinder des ehemaligen israelischen Außenministers David Levy sind nach Medienberichten unter den Verletzten.

Zu dem Anschlag bekannten sich die Al-Aksa-Brigaden, der militante Flügel von Palästinenserpräsident Jassir Arafats Fatah-Organisation. Nach Angaben des israelischen Rundfunks waren die drei Attentäter mit einem gestohlenen Fahrzeug zur Busstation gefahren und hatten dort mit Maschinenpistolen das Feuer auf Passanten eröffnet. Außerdem hätten sie Handgranaten geworfen. Ein Sprengstoffgürtel, den einer der Attentäter getragen habe, sei nicht explodiert.