Politik

Sieben Jahre im Koma Scharon zeigt Hirnaktivität

Scharon Ende Dezember 2005, kurz vor seinem Schlaganfall.

Scharon Ende Dezember 2005, kurz vor seinem Schlaganfall.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Seit Jahren liegt der frühere israelische Ministerpräsident Scharon im Koma. Bei einer neuerlichen Untersuchung durch Neurologen stellen diese überraschend starke Hirnaktivitäten fest. Unklar ist den Experten aber, ob die Reize bewusst wahrgenommen wurden.

Bei dem früheren israelischen Regierungschef Ariel Scharon, der seit sieben Jahren im Koma liegt, haben Ärzte überraschend eine "signifikante Hirnaktivität" festgestellt. Spezialisten aus Beerscheva hätten gemeinsam mit dem Neurochirurgen Martin Monti aus Los Angeles über zwei Stunden mit einem Scanner das Gehirn des 84-Jährigen untersucht, teilte die Universität Ben Gurion in Beerscheva mit. Dabei hätten sie zu ihrer Überraschung in bestimmten Gehirnzonen eine bedeutende Aktivität registriert.

Die Wissenschaftler hätten Scharon Bilder seiner Familie gezeigt, ihm Aufnahmen mit der Stimme seines Sohnes vorgespielt und hätten seinen Tastsinn stimuliert, um zu sehen, wie weit sein Gehirn auf äußere Reize reagiere, hieß es in der Erklärung. Die Forscher hätten dabei eine neuentwickelte Methode Montis verwendet. Allerdings sei unklar, ob Scharon die Informationen bewusst wahrgenommen habe. Für die Tests sei er vom Krankenhaus in Tel Aviv, wo er seit 2006 liegt, vorübergehend nach Beerscheva gebracht worden.

Der frühere General und konservative Politiker hatte über viele Jahre die israelische Politik geprägt. Von 2001 bis 2006 war er Ministerpräsident. Seit einem Schlaganfall am 4. Januar 2006 liegt er jedoch im Koma und wird auf Anweisung seiner Söhne künstlich am Leben gehalten. Bisher hat er keinerlei Anzeichen eines Erwachens gezeigt.

Quelle: ntv.de, AFP

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