Bundeswehr-Standorte Scharping bestätigt 47 Schließungen
12.01.2001, 23:47 UhrVerteidigungsminister Rudolf Scharping will 47 Bundeswehrstandorte "definitiv" schließen. Bei der Liste der 47 Standorte handelt es sich laut Scharping um bisher nicht vollzogene Entscheidungen seines Amtsvorgängers Volker Rühe (CDU).
Betroffen sind Standorte in 13 Bundesländern. Die Entscheidung über die Schließung weiterer Standorte soll im Zuge der Bundeswehrreform Ende Januar fallen.
"Was jetzt auf dem Prüfstand steht, sind 163 Kleinst-Standorte und 440 Standorte in einer Größenordnung zwischen 50 und 12.000 Mann", sagte Scharping der "Bild"-Zeitung. Bei der Entscheidung spielten neben der Wirtschaftskraft der Region, dem Stand der Arbeitslosigkeit und der Präsenz alliierter Truppen auch die Chancen der Nachwuchsgewinnung eine Rolle.
Über die Standortliste sei noch nicht entschieden. "Wer glaubt, er habe eine solche Liste, der irrt." Es gebe nur eine Liste von 47 Standortschließungen aus der Zeit Rühes, sagte Scharping. "Diese Entscheidungen konnten noch nicht vollzogen werden, aber diese Standorte werden definitiv geschlossen." Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor eine entsprechende Liste veröffentlicht.
Scharping will der Zeitung zufolge kommende Woche mit einigen Regierungschefs über die Standortschließungen sprechen. Aus den betroffenen Bundesländern wurde bereits Widerstand gegen Schließungen angekündigt. Ein Sprecher des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel (CDU) sagte der "Berliner Zeitung": "Wir werden um jeden Standort kämpfen."
Quelle: ntv.de