Politik

3200 Berufslotsen für Hauptschüler Schavan startet Förderprogramm

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Bildungsministerin Schavan kümmert sich verstärkt um Hauptschüler. Für 755 Millionen Euro sollen tausende Berufslotsen die Schüler beraten und ihnen den Einstieg in einen Job erleichtern.

Sogenannte Berufslotsen sollen künftig in ganz Deutschland bis zu 60.000 Hauptschüler betreuen und ihnen so zu einem Ausbildungsplatz verhelfen. Die Bundesregierung finanziert das auf acht Jahre ausgelegte Programm mit insgesamt 755 Millionen Euro, wie Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) sagte. "Wir werden das Potenzial dieser junger Menschen fördern und entfalten".

Insgesamt sollen bundesweit 3200 Berufslotsen die Hauptschüler beraten - nach Angaben Schavans Sozialpädagogen, "junge Senioren mit viel Berufserfahrung" oder "junge Frauen und Männer mit Migrationshintergrund, die Brücken bauen können". Ein Drittel von ihnen soll ehrenamtlich arbeiten, die restlichen hauptamtlich. Rein rechnerisch würde jeder Bildungslotse 18 Schüler betreuen.

Nach den Worten Schavans sollen in dem Programm zunächst in der siebten Klasse die Stärken und Schwächen und die Interessen der Schüler festgestellt werden. In der achten Klasse sollen sie dann in sogenannten Praxisstationen den Berufsalltag kennenlernen, wie Hans-Peter Schäfer sagte, Leiter des Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Köln. In Klasse zehn folge dann ein Berufspraktikum.

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Gezielt will die Ministerin Unternehmer mit Migrationshintergrund für die Initiative ansprechen. "Es gibt hier eine dynamisch wachsende Zahl neuer Betriebe, die auch für die Berufsbildung junger Menschen gewonnen werden können", erklärte Schavan bereits vor wenigen Tagen. "Für den einen oder anderen Jugendlichen mit Migrationshintergrund, der ansonsten Probleme beim Sprung in die Ausbildung hat, können sich hier bei ähnlichen kulturellen Hintergrund auch gute Einstiegschancen ergeben", so Schavan.

Entspannung auf Ausbildungsmarkt

Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent auf rund 566.000 Verträge zurückgegangen, wie aus dem von der Regierung verabschiedeten Berufsbildungsbericht hervorgeht. Gleichzeitig sank aber die Zahl der ausbildungsinteressierten Jugendlichen um 8,8 Prozent auf knapp 576.000. Damit habe sich die Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt fortgesetzt.

Laut Statistischem Bundesamt besuchten im Schuljahr 2006/07 rund 953.000 Schülerinnen und Schüler eine Hauptschule. Das waren zehn Prozent aller Schüler in allgemeinbildenden Schulen.

Quelle: ntv.de, ghö/hvo/dpa

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