Zuwanderung mit Familie Schily: Flexible Regeln bei Einwanderung
24.01.2001, 08:14 UhrBundesinnenminister Otto Schily hat sich abermals für flexible und praxisnahe Regeln bei der Einwanderung ausgesprochen. Die Zuwanderung nach Deutschland müsse erleichtert werden.
Wie der Minister der "Financial Times Deutschland" sagte, könnte Experten, die von einem Unternehmen gesucht werden, unter Umständen erlaubt werden, mit Familie und unbefristet ins Land zu kommen. "Das halte ich durchaus für denkbar", sagte Schily.
In Kürze soll eine Expertenkommission um die CDU-Politikerin Rita Süssmuth Empfehlungen präsentieren, wie Einwanderung nach Deutschland künftig gestaltet werden soll. Die Bundesregierung hatte im Vorgriff voriges Jahr bereits die so genannte Green Card geschaffen.
Diese hält Schily nach eigenen Worten für eine "großzügige Regelung" - auch wenn die Bedingungen noch zu verbessern seien. "Fünf Jahre ist die Begrenzung, aber durchaus mit der Perspektive, auch länger bleiben zu können."
Bereits im Dezember hatte sich der Innenminister für die Einrichtung eines gemeinsamen Bundesamtes für Asyl- und Zuwanderungsfragen ausgesprochen. Er strebe "ein flexibles, transparentes und praxisorientiertes System der Zuwanderung" an, sagte der Sozialdemokrat der "Leipziger Volkszeitung". Schily sprach damals in dem Interview von Grenzen der zumutbaren Zuwanderung. "Gerade dann, wenn diese weitgehend zu Belastungen für unsere Sozialkassen führt."
Das neue Bundesamt könnte nach Darstellung Schilys "eine Art Clearing-Stelle für Zuwanderung werden". Die Bundesregierung müsse "darüber nachdenken, ob wir nicht die Kompetenzen des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge um die neu zu vereinbarenden Bereiche der Zuwanderung erweitern ".
Quelle: ntv.de