Mehr als 80 Tote Schlacht in Inguschetien
26.09.2002, 13:02 UhrBlutiger Preis für das Streben nach Unabhängigkeit: Russische Truppen und tschetschenische Rebellen haben sich das größte offene Gefecht seit zwei Jahren mit schweren Verlusten auf beiden Seiten geliefert.
Die etwa 150 Mann zählenden Rebellen waren nach russischen Militärangaben aus Georgien in die südrussische Teilrepublik Inguschetien eingedrungen. In dem stundenlangen Feuergefecht um den Ort Galaschki seien mehr als 70 Rebellen getötet oder verwundet und fünf gefangen genommen worden, erklärte der Stab der russischen Kaukasus-Truppen in Chankala. Zu den toten Rebellen zählten angeblich ein Türke, ein Georgier sowie mehrere Araber aus dem Nahen Osten. Außerdem kam auf Rebellenseite ein britischer Fernsehjournalist ums Leben. Roderick John Scott habe für die Agentur Frontline News gearbeitet, meldet die Agentur Itar-Tass.
Auf russischer Seite seien 12 Soldaten verwundet und etwa zehn getötet worden, meldete die Agentur Interfax. Dazu zählten auch zwei Mann Besatzung eines russischen Kampfhubschraubers MI-24, den die Tschetschenen mit einer Flugabwehrwaffe abgeschossen hatten. Die Rebellen wurden angeblich von dem Tschetschenen Ruslan Gelajew und dem russisch-stämmigen Feldkommandeur Abdul Malik befehligt.
Gelajew hatte sich mit seinen Kämpfern bislang im georgischen Pankisi-Tal aufgehalten, war aber angeblich wegen der georgischen Polizeiaktion dort in die Kaukasus-Berge ausgewichen.
Ähnliche Gefechte wie das um Galaschki hatte es zuletzt im Frühjahr 2000 gegeben. Seitdem führten die Rebellen vor allem einen Partisanen-Krieg mit Anschlägen aus dem Hinterhalt.
Quelle: ntv.de