Umfragewerte sprechen für Hollande Schlechte Karten für Sarkozy
14.04.2012, 16:11 Uhr
Umfragen entscheiden nicht die Wahl: sagt ein siegesgewisser Sarkozy.
(Foto: dpa)
Es sieht nicht gut aus für Nicolas Sarkozy: Am 22. April wird in Frankreich der neue Präsident gewählt - und sein größter Herausforderer Francois Hollande macht weiter Boden gut. Für die zweite Runde am 6. Mai sagen die Meinungsforscher einen Sieg Hollandes mit einem Vorsprung von mehr als sieben Prozentpunkten voraus.
Die Chancen für den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy auf eine zweite Amtszeit haben sich gut eine Woche vor dem ersten Wahlgang Umfragen zufolge weiter verschlechtert. In allen vier Erhebungen, die am Donnerstag oder Freitag veröffentlicht wurden, baute Herausforderer Francois Hollande seinen Vorsprung vor Sarkozy bei der wohl entscheidenden Stichwahl aus.
In der Umfrage von CSA kam Hollande für die Stichwahl am 6. Mai auf 57 Prozent, drei Punkte mehr als zuvor. In den anderen Umfragen lag er bei 54, 55 und 56 Prozent. Bei der ersten Wahlrunde am 22. April wird wohl keiner der Kandidaten über 50 Prozent kommen, was eine Stichwahl der beiden führenden Kandidaten aus der ersten Wahlrunde erforderlich machen würde.
Sarkozy griff seinen Rivalen von den Sozialisten erneut an: "Herr Hollande verspricht mehr Ausgaben ohne jede Zusage an Einsparungen." Damit schwöre er ein Vertrauensproblem an den Finanzmärkten herauf.
Le Pen: Er hat die Franzosen verraten
Auch die rechtsextreme Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen glaubt nicht an eine Wiederwahl Sarkozys. Er habe "keinerlei Chance, wiedergewählt zu werden, denn er hat die Franzosen verraten", sagte die Chefin der rechtsextremen Partei Front National (FN). Nun wolle er denselben "Schwindel" nochmals durchziehen. Dies zeige, dass Sarkozy die Franzosen für "dumpfe Idioten" halte.
Viele Anhänger des linken Kandidaten würden am Wahltag letztlich für Hollande stimmen. Sollte Le Pen in den Elysée-Palast einziehen, will sie sich für einen Ausstieg aus dem Euro stark machen und der französischen Verfassung einen nationaleren Anstrich verleihen.
Quelle: ntv.de, rts/AFP