Politik

Angebote aus Washington Schmackos für Moskau

In der Diskussion um das umstrittene Raketenabwehrsystem wollen die USA Russland offenbar mit einer Reihe von Anreizen zum Einlenken bewegen. So solle Moskau eine teilweise Vernetzung einiger amerikanischer und russischer Raketenabwehrsysteme sowie eine Kooperation bei der Entwicklung von Verteidigungstechnologie angeboten werden, berichtete die "New York Times" am Samstag. Darüber hinaus solle Russland die geplanten Raketenbasen in Osteuropa inspizieren dürfen.

Die Regierung in Washington reagiert damit den Angaben zufolge auf das Drängen Deutschlands und anderer europäischer Verbündeter, die Bedenken Russlands ernst zu nehmen und für mehr Transparenz zu sorgen.

Um den Angeboten das entsprechende politische Gewicht zu verleihen, wollten Verteidigungsminister Robert Gates und Außenministerin Condoleezza Rice in den kommenden Wochen bei Treffen mit russischen Regierungsvertretern die Vorschläge erläutern, schreibt die Zeitung weiter. Die neuen Angebote gingen deutlich über bisherige Vorschläge zur Kooperation hinaus. Russland werde aber kein Veto-Recht über die Militärprogramme eingeräumt.

Das Konzept, die Technologie für Raketenabwehrsysteme mit Russland zu teilen, sei nicht neu, schreibt das Blatt weiter. Bereits Ex-Präsident Ronald Reagan habe im Rahmen seines so genannten Star-Wars-Programms ein solches Angebot unterbreitet, um Russland zu überzeugen, dass es nichts von einer amerikanischen Abwehr zu befürchten habe.

Die USA wollen bis 2012 zehn Abfangraketen in Polen und ein dazu gehöriges Radarsystem in Tschechien stationieren. Die Raketenabwehr soll sich gegen Bedrohungen aus Staaten wie Iran oder Nordkorea richten. Moskau lehnt die Stationierung des Systems in den ehemaligen Ostblockstaaten ab.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen