Trotz breiter Kritik von Krankenkassen und Ärzten will Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) an ihrem Zeitplan für die Einführung von Pauschal-Preisen in Krankenhäusern festhalten. Der umstrittene Probelauf im Jahr 2003 sei ohnehin freiwillig. Die Umstellung auf die Pauschalpreise sollte bis 2007 abgeschlossen sein. Danach sollen die Kliniken nicht mehr wie bisher nach Pflegetagen bezahlt werden, sondern nach Behandlungsfällen.

Ärzte und Kassen hatten sich in einer gemeinsamen Erklärung der Spitzenverbände gegen das neue Preissystem in Krankenhäusern gestellt. Andernfalls drohe ein "Abrechnungschaos" und ein Kostenschub von mindestens zwei Milliarden Euro.

Sie warnten Schmidt, aus Prestigegründen die Rechtsverordnung noch vor der Bundestagswahl am 22. September "durchzupeitschen". Der AOK-Bundesverband trug die Kritik nicht mit. Er verspricht sich von dem neuen Konzept Entlastungen.