Politik

Schatzmeister veruntreut 200.000 Euro Schock für Brandenburgs Grüne

Den Grünen in Brandenburg soll durch ihren Schatzmeister Goetjes ein viel größerer finanzieller Schaden entstanden sein als bislang angenommen. Ein vom Amtsgericht Potsdam erlassener Haftbefehl gegen Christian Goetjes war gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Das Geld ist noch nicht wieder aufgetaucht.

Ex-Schatzmeister Goetjes soll die Grünen Brandenburgs um 200.000 Euro betrogen haben.

Ex-Schatzmeister Goetjes soll die Grünen Brandenburgs um 200.000 Euro betrogen haben.

(Foto: dpa)

Der Ex-Schatzmeister der Brandenburgischen Grünen, Christian Goetjes, hat wohl mehr als fünfmal so viel Geld veruntreut wie bislang angenommen. Einer Rechnungsprüfung zufolge soll der 33-Jährige den Landesverband um rund 202.000 Euro gebracht haben. Er sei "mit offensichtlich krimineller Energie systematisch" vorgegangen, teilte der Vorstand den Mitglieder mit. Die Partei war bisher von rund 40.000 Euro ausgegangen. "Staatsanwaltschaft und Polizei haben wir über die neuen Erkenntnisse informiert", sagte Grünen-Landeschef Benjamin Raschke in Potsdam.

Seine Partei hatte den Fehlbetrag erst entdeckt, als Goetjes im Februar plötzlich verschwunden war. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt seitdem wegen Untreue. Nachdem Goetjes wochenlang nicht erreichbar gewesen war, tauchte er Ende März in Berlin auf und wurde festgenommen. Er kam aber wieder frei, da der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde. Laut Staatsanwaltschaft erfüllt Goetjes diese Auflagen. Die neuen Angaben zum Schadensausmaß hätten darauf keinen Einfluss.

Nach Erkenntnissen des brandenburgischen Grünen-Vorstands hat Goetjes die Partei systematisch betrogen und gefälschte Kassenberichte vorgelegt. "Auch der Haushalt beruhte auf falschen Zahlen", so Raschke. Rücklagen für den Landtagswahlkampf 2014 von rund 140.000 Euro sollen aber wie geplant gebildet werden können. Als Konsequenz werden nun die Regeln für die Kassenführung verschärft.

Quelle: ntv.de, dpa

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