Politik

Südkorea erwidert Feuer Schusswechsel im Gelben Meer

Nordkorea schießt in umittelbarer Nähe der Grenze zum Süden ins Gelbe Meer - Südkorea erwiedert die Schüsse. Die Spannungen zwischen den beiden Staaten nehmen zu, der Norden kündigt weiteres Artillerie-Feuer an und der Süden warnt vor einem Gegenangriff.

Südkoreanische Einheiten im Gelben Meer: Die Spannungen nehmen zu.

Südkoreanische Einheiten im Gelben Meer: Die Spannungen nehmen zu.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die innerkoreanischen Spannungen nehmen deutlich zu: An der umstrittenen Seegrenze zwischen beiden Staaten hat es einen Schusswechsel zwischen Nord- und Südkorea gegeben. Wie der südkoreanische Generalstab und das Verteidigungsministerium in Seoul mitteilten, feuerte die an der Küste postierte nordkoreanische Armee Dutzende Artilleriegeschosse in Richtung Gelbes Meer ab. Die südkoreanische Armee habe umgehend mit Kanonenschüssen reagiert. Die südkoreanischen Truppen befinden sich in erhöhter Alarmbereitschaft.

Die Projektile seien allerdings nördlich der Grenzlinie niedergegangen. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand. Auch Schäden seien nicht entstanden. Doch der Vorfall verschärft die Spannungen im Grenzgebiet des Gelben Meeres, wo sich Marineschiffe beider Staaten erst im vergangenen November ein Feuergefecht geliefert hatten. Dabei war ein nordkoreanisches Patrouillenboot in Flammen aufgegangen.

Nordkorea will weiterfeuern

Südkorea warnte vor einem "Gegenangriff", sollte Nordkorea Schüsse in südkoreanische Hoheitsgewässer abfeuern. "Wir werden gemäß den Prinzipien für einen Schusswechsel handeln, sollte Nordkorea die Grenzlinie überschreiten."

Nordkorea kündigte laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA an, dass es in dem Gebiet erneut mit Artillerie feuern werde. Pjöngjang hatte am Dienstag die Schifffahrt in einem Gebiet des Gelben Meeres an seiner Westküste für die Dauer von zwei Monaten untersagt - ein möglicher Hinweis auf geplante Militärmanöver oder Schießübungen.

Nordkorea hat Artillerie-Geschütze an der Küsten auch in Höhlen untergebracht.

Nordkorea hat Artillerie-Geschütze an der Küsten auch in Höhlen untergebracht.

(Foto: REUTERS)

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete, die Geschosse der nordkoreanischen Seite seien in der Nähe der von Südkorea kontrollierten Insel Baengnyeong niedergegangen. Auf der Insel stationierte Marineinfanteristen hätten zurückgefeuert. Die sogenannte Nördliche Grenzlinie war nach Ende des Korea-Kriegs 1953 von US-geführten UN-Truppen einseitig beschlossen worden. Pjöngjang erkennt sie bis heute nicht an.

Ungelöster Kriegszustand

In dem Gebiet kommt es häufig zu Zwischenfällen. 2002 waren bei einem Schusswechsel zwischen Kriegsschiffen beider Seiten nach Angaben aus Seoul sechs südkoreanische Soldaten sowie 13 Nordkoreaner getötet worden. 1999 hatten südkoreanische Kriegsschiffe ein nordkoreanisches Patrouillenboot mit schätzungsweise 20 Seeleuten an Bord versenkt. O

Offiziell befinden sich das stalinistisch regierte Nordkorea und das kapitalistische Südkorea noch immer im Kriegszustand, da beide Staaten nach dem Korea-Krieg (1950 bis 1953) kein Friedensabkommen schlossen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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